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das diederichsen-zitat klingt auf den ersten blick interessant und überzeugend. allerdings sagt es nur die halbe wahrheit, denn die geschichte der tonträger begann nicht erst mit dem vinyl. ergo sind alle musikalischen konzepte, die auf eine veröffentlichung als physischer tonträger zielen, letztlich immer schon format-abhängig gewesen. das war bei der schellackplatte so, wo z.b. im jazz die stücke kurzgehalten wurden, damit sie auf die platten passten. das war beim vinyl so, als sich das 40-minütige album-format herausbildete, und das ist jetzt bei den cds so, wo die meisten alben im 50-70-minuten-bereich angesiedelt sind.
und genauso wird es weitergehen. das medium bestimmt die musik mit, natürlich, und insofern ist das klassische album-format nicht in stein gemeißelt.
allerdings spielen da auch noch andere faktoren eine rolle, etwa die gewöhnliche aufmerksamkeitsspanne des hörers, die ja derzeit angesichts der überfülle des konsumangebots der medien eher eine verkürzung musikalischer angebote nahelegt.
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