Re: Das Album – tot oder lebendig?

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dougsahm
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otisKann es sein, Kraut, dass es Dougsahm und dir um den Musiker geht, mir aber primär um das einzelne Musikstück als in sich geschlossenes Ganzes?

Ja und Nein.

Ja, natürlich mag ich es, einen Song im Albumskontext zu hören und das sind dann meist Alben von Musikern / Combos.

Nein, es geht nur nachrangig darum unbedingt sich einen Musiker erschließen zu wollen. Compilations wie die Stax-Boxen (um nur ein populäres Beispiel zu nennen) machen mir genauso viel Vergnügen. Mehr öhrliches Vergnügen als wenn ich die ganzen Songs auf Festplatte oder Single hätte, weil eben ein Gesamtzusammenhang vorhanden ist, bei dem sich irgendwann irgendwer etwas Vernünftiges oder Unvernünftiges dabei gedacht hat. ((Dass es eine zusätzliche Delikatesse ist, die ganzen Singles im Original mit Sleeve in den Händen zu halten und aufzulegen ist unbestritten.)).

Und genauso viel Vergnügen bereitet es mir interpretenübergreifende Radio-Sendungen zu verfolgen – auch wenn eklatante Stilbrüche drin sind und Teile der Sendung mir überhaupt nicht entsprechen. Du selbst hast doch in Roots 01.07.07 geschrieben, dass Du den Dylan-Titel anders gehört hast als im Albenkontext. Auf solche Erfahrungen lege ich sehr viel Wert.

Ich mag das einfach, mich unterschiedlichsten Varianten aktueller Musik auseinanderzusetzen. Und wenn mista schreibt, dass Singles eben der kommerzielle Aspekt der Musikproduktion sind, einverstanden. Und wenn tops schreibt, eine Handvoll Singles pro Monat besorgen und es gibt damit viel zu entdecken, einverstanden. Aber der Thread-Titel war die Frage „Ist das Album lebendig“. Deshalb zum wiederholten Mal: Bei mir Ja.

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