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Krautathaus
Wie sieht es mit der Metal-Fraktion aus? Könnten die ohne Alben leben? Kaufen die Singles?
Metal lebt seit jeher fast ohne Singles, auch nahezu alle erfolgreichen Bands des Genres punkten mit ihren Alben (dennoch entstehen Singles, werden aber weniger beachtet).
Krautathaus
Noch ein Vorurteil der LP möchte ich ansprechen. Mitnichten ist dieses Format ein Sammelsurium diverser Tracks. Das wäre die Compilation.
Auf der LP habe ich die Stücke gesammelt, die aus meist einer oder zwei Aufnahmeperioden stammen. Und das ist für MICH ein wichtiger Faktor, weil sich der zeitliche Rahmen der Aufnahmesessions erheblich auf die Einspielung auswirkt: welche Musiker, welche Stimmung, welche Klangvorstellungen etc. Das kann in ein oder 2 Jahren wieder ganz anders aussehen.
Auch ein sehr wichtiger Punkt für mich. Ein Album ist nicht einfach ein bunt zusammen gewürfelter Haufen Tracks. Und das hat trotzdem nichts mit dem Schreckgespenst der „Konzeptalben“ zu tun. Ich erlebe das genauso wie du – die Zeit, die Stimmung, die Produktion, die Musiker – all das bezieht sich auf alle Songs eines Albums, so verschieden sie dann letztlich doch ausfallen können.
Übrigens, die Entwicklung dieses Threads freut mich einerseits wegen der regen Beteiligung. Andererseits finde ich es etwas nervig, dass es jetzt doch „Single-Fans vs. Album-Fans“ wird, was ohnehin totaler Quatsch ist. Warum muss man gegen das jeweils andere sein oder es zumindest kritisch sehen? Im Eröffnungspost habe ich leider selbst die Single-Fährte gelegt, aber eigentlich ging es hier um DOWNLOADS. Dieses Phänomen, liebe Hörer, ist ein paar gute Lichtjahre von euren guten alten Singleträumen entfernt, den der Kern liegt hier nicht in im Merkmal „nur ein Song“. Sondern für mich eher in der (mittlerweile altbekannten) Diskussion, wo die Entwicklung hinführt ohne gegenständliches Erleben eines Tonträgers und die Behandlung von Musik als einen Satz Daten. Dafür verzichte ich jedenfalls äußerst ungern auf das Album an sich.