Re: Das Album – tot oder lebendig?

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Das Album – tot oder lebendig? Re: Das Album – tot oder lebendig?

#5775455  | PERMALINK

nail75

Registriert seit: 16.10.2006

Beiträge: 45,074

MistadobalinaAuf jeden Fall birgt dieses Vorgehen das Risiko, zu den Tiefen des musikalischen Schaffens einer Band gar nicht mehr vorzudringen. Was in vielen Fällen ja sehr schade wäre.

Diese „Gefahr“ besteht in unterschiedlichen Genre in unterschiedlichem Maß. Im Jazz hat man ja sowieso keine Wahl, Americana ist ein Stil, der – wie schon häufig betont wurde – zu Alben tendiert. In der Popmusik englischer Prägung spielen Singles aber nach wie vor eine herausragende Rolle, ebenso wie in manchen Bereichen des amerikanischen Indierocks. Die Bands stehen nämlich in der Traditionslinie, die sich von R.E.M. bis Pavement erstreckt und die haben immer Singles veröffentlicht. Electronica ist eine Art von Musik, die sich meines Wissens fast ausschließlich über Singles definiert – oder habe ich da etwas verpasst?
Tops hat wohl auch nicht sagen wollen, dass man Alben zugunsten der Singles vernachlässigen sollte, sondern nur das Singles ein essentieller Bestandteil der Popkultur sind, die man nicht gänzlich unterschlagen oder in ihrer Bedeutung herabsetzen sollte.

Nur am Rande: Ich habe das Gefühl, dass manche hier „Singles“ mit „Chart-Singles“ verwechseln. Hört’s Euch mal WDs liebste Singles des Halbjahres aus dem DJ-Thread zum Vergleich an.

@Rossi: Das mit den Konzerten wundert mich gar nicht. Ich habe einen guten Freund, der mich in mancher Hinsicht an Dich erinnert und der sehr ungern auf Konzerte geht, weil er auf der Suche nach dem perfekten Popsong ist und dem im Livekonzert nicht finden kann. Dort ist es für ihn zu laut, zu hektisch, der Sound ist zu schlecht und es passieren Fehler.

--

Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.