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dougsahm
Es ist für mich einfach Erkenntnisinteresse – man mag es auch Neugier nennen – einen Interpreten breiter kennenzulernen als über Singles oder Downloads. Des öfteren wird der Kauf auch durch einen einzelnen Song ausgelöst und das Album hält nicht das was ich mir versprochen habe. Selbst dann bin ich aber nicht enttäuscht, denn meine Erkenntnisziel ist erreicht – ich habe ein Bild, eine Meinung vom Interpreten.
Genau deshalb mag ich auch Alben. Nicht nur als geschlossenes Gesamtkonzept, das dem Künstler/der Band gewisse Grenzen aufzeigt.
Die Single unterliegt meist gewissen Voraussetzungen um auf dem Markt bestehen zu können. Länge, Struktur des Pop-, Rocksongs sollte relativ einfach nachvollziehbar sein.
Nun kann der Interpret auf dem Album auch einige seiner vielen anderen Ideen verwirklichen, die vielleicht vom Konzept her nicht als Single brauchbar wären: z.B. ein Instrumental, ein längerer „Schachtelsong“, nur mal so als Beispiel.
Mir gefallen abwechslungsreiche Alben der von mir geschätzten Künstler am besten, weil ich mir einbilde, so eher einen Einblick in dessen Schaffensspektrum zu bekommen.
Das bringt ihn mir näher. Ich lerne ihn besser kennen und schätzen.
Und es brefriedigt auch ein breiteres Spektrum meiner eigenen Vorlieben, also der Stile, die ich schätze.
Das wäre, würde ich mich auf die Singles beschränken, wohl nicht in diesem Maße möglich.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko