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Was mich wundert beim Reinlesen und Nachlesen ist, dass folgender Aspekt, der mir wichtig ist bisher noch gar nicht zur Sprache kam:
Ich schätze Alben nicht deshalb, weil sie ein geschlossenes Ganzes sind oder gar einen Mehrwert haben – wie mehrfach argumentiert wurde.
Es ist für mich einfach Erkenntnisinteresse – man mag es auch Neugier nennen – einen Interpreten breiter kennenzulernen als über Singles oder Downloads. Des öfteren wird der Kauf auch durch einen einzelnen Song ausgelöst und das Album hält nicht das was ich mir versprochen habe. Selbst dann bin ich aber nicht enttäuscht, denn meine Erkenntnisziel ist erreicht – ich habe ein Bild, eine Meinung vom Interpreten.
Das geht im Umkehrschluß so weit, dass ich mir bisher z.B. die neue Wilco noch nicht gekauft habe, obwohl sie mir voraussichtlich exzellent entsprechen würde. Lieber greife ich zu Unvorhersehbarem.
Die Singles-Kultur kann ich nachvollziehen, das Downloaden als Mittel unserer Zeit – wegen mir. Nicht vorstellen kann ich mir, auf Alben verzichten zu wollen. Ich meine die Single war zwischenzeitlich schon mal toter als es das Album je sein wird. Auch weil es der Teil der Selbstverwirklichung von jungen Interpreten (nicht von allen) ist, ein Album vorweisen zu können.
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