Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Das Album – tot oder lebendig? › Re: Das Album – tot oder lebendig?
Alben schätze ich, weil sie – besonders in einer Nachbetrachtung heraus – von der Stimmung her, von der Auswahl der Tracks, die es auf das Album „geschafft haben“, eine Station im Schaffen eines Interpreten darstellen. Es ist somit in dieser Hinsicht wesentlich mehr als ein einzelner Track.
Ich mag es, Alben eines Interpreten zu vergleichen, gegeneinander abzugrenzen, die jeweiligen Eigenheiten harauszuarbeiten. Auch wenn es oft nur am Produzenten, an der Besetzung liegt. Obwohl ich kein „Besterner“ bin, weil gerade mir eine absolute Bewertung sehr schwer fällt. Meine Bewertungen sind stimmungsabhängig, sie wechseln.
So eine Herangehensweise wie an „Musikträger“, an Zusammenstellungen, kann natürlich an Einzeltracks fast überhaupt nicht angewandt werden.
Früher habe ich oft gesagt, „eine gute Platte kann man komplett hören, Hit-Singles werden zu schnell Shit-Singles“. Das ist stark vereinfacht, aber im Grunde stehe ich noch immer dazu.
Wie oft bin ich auf die Ohrwürmer reingefallen und habe die Perlen erst spät(er) erkannt! Darum ist eben auch die spontane Auswahl von Einzeltracks gefährlich, weil ich mich (immer noch) oft genug irren würde.
Und, zurück zum Thema des Threads: Ich habe den Eindruck, daß hier (vom Markt, und auch vom „Spiegel“) Ursache und Wirkung verwechselt wird. Interpreten die ein Album nicht im Kreuz haben, müssen zwangsläufig auf Einzeltracks reduziert werden. Und warum sollte man dann mehr kaufen?
Auch ich differenziere wie Mista zwischen einem „geschlossenen“ und einem „Konzept-„Album. Erstere passen von Auswahl, Produktion, musikalischerr Umsetzung, … und sind nicht zwingend an ein Thema gebunden. Aber sie passen. Deswegen kann ich Dick nicht zustimmen. Es gibt doch gute Scheiben mit 38 min, oder?
Mit Konzeptalben tu ich mich in der Regel schwer, weil es mir zu oft nicht gelingt mich darauf einzulassen (Cooder: „Chávez Ravine“ !!!).
Und Sonic Juice´s Post
[Quote=SJ]Um die Aussage zu unterstreichen bzw. noch zu verschärfen: Mir fällt eigentlich spontan keine mir wirklich wichtige Band ein, bei der ich nicht in Alben denke und deren Output nicht (auch) albumkonzentriert war.
kann ich auch ohne Einschränkung unterschreiben.
--
Radio StoneFM | "Solos come and go. Riffs last forever." (Keith Richards) | The fact that there's a highway to hell but only a stairway to heaven says a lot about anticipated traffic numbers.