Re: Ramones

#577399  | PERMALINK

jan-lustiger

Registriert seit: 24.08.2008

Beiträge: 10,981

Bullitt
Fakt ist doch, dass Johnny musikalisch nie eine große Rolle bei den Ramones spielte

Im kreativen Prozess: Ja.

Bullittalso ersetzbar gewesen wäre.

Nein.
Johnny Ramone’s Verdienst um die Band liegt fern von jeder kreativen Beteiligung, ist aber immens: Seit dem Weggang Tommys fungierte er als der Leiter der Bandgeschicke und erkannte nach dem Fehlschlagen der kommerziellen Ambitionen, wie die Band zur Legende werden konnte: dadurch dass sie die Ramones blieben. Ich empfehle die Lektüre dieses Artikels, der m.E. Johnny’s Bedeutung für die Band ganz gut zusammenfasst.

Wenn sein künstlerischer Output schon unter dem Namen ‚Ramones‘ laufen musste, warum dann auf Gedeih und Verderb mit Johnny? Ohne Tommy und Dee Dee ging es ja auch. Wollte er ihn feuern, konnte es aber aus ganz banalen rechtlichen Gründen nicht?

Das geht andersrum genauso, Johnny mochte Joey ja ebenso wenig und Johnny hatte als quasi Bandmanager sogar die Zügel in der Hand. Dennoch hat weder er Joey rausgeschmissen, noch Joey Ambitionen gehabt, ihn rauszuwerfen. Bei all den Gegensätzlichkeiten und Reibereien drückte Ed Stasium – Produzent verschiedener Ramones-Alben – es so aus, dass sie eine Sache doch gemeinsam hatten: „They needed the fix to be a Ramone.“ und ihnen war wohl auch bewusst, dass sie zu diesem Zwecke einander brauchten, was – so denke ich – gerade durch Dee Dee’s Ausstieg noch verstärkt wurde.
Als Joey starb, vergaß sogar Johnny einmal seinen Stolz:
When he died I thought, ‚Boy, that’s the end of the Ramones.‘ I’m not doing anything without him. I felt that was it. He was my partner. Me and him. I miss that.

--