Re: Ramones

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bullitt

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Über die Erfolgsaussichten eines Soloprojektes kann man natürlich nur spekulieren. Dee Dees Hip Hop-Eskapaden sind aber ein denkbar schlechtes Beispiel. Eine Abkopplung gerade Anfang der 80er nach der Blütezeit der Ramones hätte für Joey ein verheißungsvoller Neuanfang werden können. Das Potential hätte er gehabt. In seinen Kompositionen ab „End Of The Century“ klingen immer wieder neue und ungewöhnliche Facetten durch, die auf Albumlänge immer etwas zu schnell vom typischen Ramones-Style eingeebnet und überschattet werden. Komprimiert auf ein oder zwei konsequenten Soloalben wären diese Songs vielleicht besser aufgehoben gewesen.

Fakt ist doch, dass Johnny musikalisch nie eine große Rolle bei den Ramones spielte, also ersetzbar gewesen wäre. Aus einem Auftreten in Originalbesetzung hat Joey ja nie ein Dogma gemacht. Wozu also die Zusammenarbeit mit Inkaufnahme dieser Tortur? Wenn sein künstlerischer Output schon unter dem Namen ‚Ramones‘ laufen musste, warum dann auf Gedeih und Verderb mit Johnny? Ohne Tommy und Dee Dee ging es ja auch. Wollte er ihn feuern, konnte es aber aus ganz banalen rechtlichen Gründen nicht?

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