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KrautathausWie entsteht ein Vorecho?
Ein „Nachecho“ kann ich mir noch vorstellen…
Aus dem Hifi-Forum:
Alfred Schmidt
Beim Schneiden der Urmatrize in eine Lackfolie wird die Rille beim Schneidvorgang erwärmt. Sie kühlt zwar aus, aber zu langsam. Nun hat die Matrize gerade eine Umdrehung gemacht,und der Schneidstichel schneidet die nächste Windung der Spirale. Leider bekommt aber die vorhergehende soeben geschnittene Windung auch noch etwas davon mit, weil sie noch nicht völlig erstarrt ist. Dadurch hört man dann in der Einlaufrille ganz leise schon das Signal der nächsten „Spiralwindung“ (Nebenrille würde man sagen, aber es ist halt nur eine einzige pro Plattenseite, ausgeführt als Spirale)
Beim „Direct Metal Mastering“ (DMM) wurde direkt in eine Metalplatte geschnitten, u.a. um dieses Phänomen zu verhindern.
Aus dem Vinyl Lexikon von Frank Wonnenberg zum Thema „Vorecho“:
Vinyl Lexikon
Bei Wiedergabe von Schallplatten oder Magnetbandaufzeichnungen kann es zu einem Vorecho, also der zeitlichen Vorwegnahme eines Signals, kommen. Bei der Schallplatte kann es sich um Rillenmodulationen handeln, die sich schon auf der Lackfolie durch die „weiche“ Beschichtung von einer Rillenwand zur anderen „durchgearbeitet“ haben. Darauf haben u.a. die Wahl des Vorschubs (Rillenabstand) und die verwendete Schriftart bedeutenden Einfluß. Ein Großteil des Vorechos entsteht jedoch während der anschließenden Galvanik. Bei der Abformung der Lackfolie durch eine aufzutragende Nickelschicht können die Qualität des Auftrags, die Materialdicke und das Auftreten von Materialverspannungen ganz entscheidend über die Häufigkeit und Intensität der Vorechos entscheiden.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...