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das ist interessant, was senol da schreibt. dazu merke ich mal an, dass ich damals, als ich das album mit gerade 15 jahren gekauft hab, total enttäuscht war. und dann hat’s sechs jahre, genau bis zu some girls, gedauert, bis ich endlich begriffen hatte, worum es da eigentlich ging. seitdem ist es in meinen ohren so etwas wie das endgültige rock’n’roll album. und tracks wie „ventilator blues“, „just wanna see his face“ etc. sind da keine füller, sondern kurze exkursionen in (rand-)bereiche dieser musik (gospel, countryblues, chicago etc.), die das bild erst wirklich rund machen.
eben weil exile ein album ist, das im ganzen wirkt, nicht durch einzelne songs überzeugt (obwohl da natürlich ein paar für die ewigkeit dabei sind).
auch wenn jagger meint, dass es schludrig produziert ist (was ja durchaus stimmt) – selbst diese schludrige produktion gehört unbedingt dazu. was wäre exile im transparenten highend-sound? clean & steril, man würde die schweißtropen an der gestapo-kellerwand nicht mehr spüren, und auch nicht die whiskeyflaschen, die in los angeles beim overdubbing draufgingen…
klar, das sind alles klischees – aber ist rock’n’roll nicht sowieso von vorn bis hinten ein einziges klischee?
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