Re: Meat Loaf, KölnArena, 14.06.07

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greywing

Registriert seit: 22.06.2007

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Hallo Leute,

ich wollte Euch hier auch mal meine Meinung zum Konzert von Meat in Frankfurt am 21/6/07 mitteilen, da ich schon einige schlechte Kritiken der deutschen Shows auch anderwo in Web gefunden habe. Leider ist es wahr, Meat ist am Ende. Das Konzert gestern Abend war eine Katastrophe, ich hatte die Karten schon im Dezember gekauft und mich ein halbes Jahr lang auf diesen Abend gefreut und nun das. Vorab eines, ich bin ein riesen Fan von dem Dicken, 78 war BOOH eine der ersten Lp’s die ich mir leisten konnte, seit 1984 habe ich ihn etwa 15 Mal live gesehen und er war immer fantastisch. Im Dezember 2003 sah ich ihn das letzte Mal in Frankfurt, und da war er stimmlich schon mies drauf, die Show war dank der Band trotzdem Klasse. Aber der gestrige Abend war schlimm, die Band – wieder allererste Sahne -und die sehr gute Bühnenshow konnten den Abend kaum retten. Wir hatten Sitzplätze ziemlich weit hinten im Innenraum und sahen ein halbes Dutzend Leute schon nach der ersten halben Stunde kopfschüttelnd gehen. Kopfschütteln kann man auch nur, wenn eine Show mit Paradise direkt nach einem Verstümmelten All reved up… Introbeginnt. Es wurde in dieser viertel Stunde mehr dumm Herumgehampelt als gespielt und gesungen, und wenn gesungen wurde, dann von Aspen Miller – die ihre Sache sehr gut gemacht hat – und den anderen Background Sängern. So bringt man keine Show in Gang! Man könnte wirklich meinen, der ach so Bühnen- und Schauspielerfahrene Meat Loaf hat all die Jahre nichts dazugelernt, bzw. vergessen wie man eine flüssige Show konzipiert. Dann der Saxophonist, mein Gott, nur weil ich jemanden in der Band habe der zufällig gut Sax spielen kann, muss ich es doch nicht in jede unpassende Stelle hineinarrangieren! Bad for good wurde hierdurch völlig verhundst. Der Sax – Song überhaupt, nämlich All reved up, wurde dieser Logik folgend nur eine Minute angespielt. Viele der anderen Arrangements waren reichlich daneben. Ausserdem hatte ich den Eindruck, dass das Gitarrenintro von Bad for good und einige der Backgroundchöre aus der Konserve kamen, nanu? BAT III ist ein tolles Album, wenn man Monate Zeit hat alles perfekt einzusingen und die Studiotechnik ein Übriges dazu tut, erzielt man halt ein entsprechend gutes Ergebnis. Er hatte die Chance sich
hiermit ein Denkmal zu setzen, hätte es dabei belassen sollen und einen tollen Abgang gehabt. Mit dieser Tour hat er sein Denkmal nun selbst demontiert. Ich wollte mir schon Karten für das Herbst Konzert in Mannheim besorgen, gut dass ich damit gewartet habe, ich werde auf keinen Fall nochmal Geld dafür ausgeben. Ich habe gehört, dass im Oktober eine DVD zur Tour kommen soll. Es ist zu erwarten, dass sie im Studio entsprechend nachbearbeitet wird, was in diesem Fall auch gut so ist. Kaufen werde ich sie sicher und mir beim Ansehen denken, so schön hätte es eigentlich sein können. Im Laufe von 30 Jahren habe ich über 300 Konzerte gesehen, es waren gute und schlechtere dabei, aber noch nie habe ich mir dabei gedacht „hoffentlich ist es bald vorbei“, wärend sich der Künstler von Titel zun Titel quälte. Keinen Ton hat er getroffen, sein Timing stimmte nicht, von Singen kann hier keine Rede mehr sein. Wir erinnern uns:
hier spielt nicht irgendeine Rockband mit irgendeinem Sänger dem man live das Eine oder andere nachsieht, hier spielt Meat Loaf, der nicht zuletzt durch seine Stimmgewalt erfolgreich geworden ist. Die Musiker des Neverland Express müssen insgeheim entsetzlich frustriert sein. Als 2 Fans, die zusammen für diesen Abend mit allem Drum und Dran über 160 Euro ausgegeben haben, fühlen wir uns einfach nur verladen. Schade.

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