Startseite › Foren › Kulturgut › Das TV Forum › Das deutsche Fernsehen ist ein eiserner Feuertornado der Verzweiflung › Re: Das deutsche Fernsehen ist ein eiserner Feuertornado der Verzweiflung
nail75Haben sie auch mit Dir gesprochen? Ernsthafte Frage, denn wenn man mit Afro-Amerikanern über „schwierige Themen“ wie Rassenkonflikte reden will, endet das meistens entweder im „posturing“ (die Schwarzen sind immer die Opfer, die Weißen immer die Täter), in der Ausgrenzung („Du gehörst nicht zu uns!“) oder in der Distanzierung durch abweisendes Verhalten. Es ist mir nur sehr selten gelungen, hinter diese Abwehrmechanismen zu kommen.
(Umgekehrt sehen weiße Amerikaner dich als Verbündeten und hauen dir üble rassistische Stereotypen um die Ohren, wenn du sie ein wenig an den richtigen Stellen kitzelst.)
Schwer zu sagen, ob sie sich tatsächlich geöffnet haben. Aber eben, weil das Verhältnis zwischen Schwarzen und Weißen oft von so vielen Stereotypen und einer ganz sicher nachvollziehbaren Abwehrhaltung bestimmt wird, meine ich, dass man nicht weiterkommt, wenn man nur die Schultern zuckt und nach dem Motto „Die Armen – sind alle traumatisiert, also nur mit Glace-Handschuhen anfassen!“ verfährt. Natürlich sollte man im Umgang so sensibel sein wie es die Situation verlangt, aber um auf das Thema zurückzukommen: Eine Sache wie die vom Scheck, noch dazu explizit als Satire gekennzeichnet, sollte möglich sein, ohne dass alle aufschreien.
Für meine Begriffe ist das ein bisschen ähnlich wie bei dieser unsäglichen Sexismus-Debatte: So lange eine Seite reflexartig immer gleich die Opferrolle für sich reklamiert, wird der Konflikt nicht gelöst sondern zementiert.
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Ich denke, Kommunikation miteinander, auch wenn sie schwierig ist, ist das Einzige was hilft.
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