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Joliet JakeEbenso könnte man „What´d I say“, „Hallelujah, I love her so“, „These arms of mine“, „Respect“, „Think“, … bzw. „My girl“, „I wish it would rain“, „What´s going on“, … anführen
Absolut. Das man hier unterschiedliche Handschriften erkennen kann, ist auch nicht zu bestreiten. Aber ebensowenig, dass die genannten Motown-Singles ebenso Soul definieren wie die von Ray, Otis und Aretha. Du nanntest als Negativbeispiel „Little Stevie Wonder“, vielleicht kannst Du an dem Beispiel Dein „Motownproblem“ noch mal verdeutlichen?
Wir sollten aber – da gebe ich timmkaki ohne Einschränkung recht – langsam davon wegkommen, nur von „Atlantic und Motown“ zu sprechen.
Das sowieso. Sam Cooke, James Carr und James Brown z.B. haben nicht dort veröffentlicht. Und ich darf noch mal auf „Philadelphia International“ hinweisen. Ich sehe ja, dass „puristische“/“konservative“ Soul-Hörer Philly eher ablehnen, aber ich kann das beim Hören dieser Aufnahmen nicht verstehen. Der Soul von „Back Stabbers“ oder „If You Don’t Know Me By Now“ ist doch eigentlich nicht zu überhören? Ich hab mal gelesen, bei George Nelson glaub ich, dass in der schwarzen Musik der „retro“ = „gut“-Gedanke weniger ausgeprägt als in der weißen. Es ist ja kein Zufall, dass die aufregendste, experimentierfreudigste Mainstream-Musik auch in den letzten zehn, 15 Jahren aus dem R’n’B-Bereich kam, ich denke vor allem an Timbaland. Das klingt aber eben einfach nicht mehr wie bei den Blues Brothers. Schwarze Musik entwickelt sich weiter, verliert aber deswegen nicht den Soul.
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