Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › Wer war der beste Beatle, wenn es einen gab? › Re: Wer war der beste Beatle, wenn es einen gab?
Jetzt habe ich so einen langen, schönen Beitrag geschrieben und verdammt, wie kann einem nur ein „Strg + A & Backwards“ passieren?!
Gut, dann lasse ich die Zitate weg und beginne gleich mit meiner „Paul-Ist-besser“-These. Wollte sowieso keinen Streit @pink-nice
Es heißt also, John wäre intellektuell, Paul der Mädchenschwarm.
Es heißt, John wäre ein musikalisches Genie, der bessere Sänger, Texter, wobei Paul nur softe Kommerz-Pop-Kacke produziert hätte (oder es immer noch tut.)
Dabei bin ich auf Posts wie „Die B-Seiten sind immer besser!“ gestoßen.
Posts, in denen Lieder wie „Don’t Let Me Down“ und „Rain“ über „Get Back“ und „Paperback Writer“ gestellt wird. Tschuldigung, auch, wenn es jetzt wieder „Musik ist bekanntlich Geschmackssache!“-Posts hageln wird, was ist an Don’t Let Me Down so innovativ oder revolutionär, wie es manche hier behaupten?^^
Die imho richtig guten John-Songs, bei denen ich, wenn es mehr von ihnen gegeben hätte, sogar zugegeben hätte, dass John begabter gewesen wären, wurden hier nicht ein einziges Mal aufgezählt. Was ist mit Sachen wie „Nowhere Man“, „Norwegian Wood“, „In My Life“, „Help!“ und „Come Together“?
Naja. Ihr solltet mal ein paar seiner letzten Interviews(Nowhere Man/ Robert Rosen und das von Fred Seeman) lesen. Ob ihr dann immer noch behauptet, John wäre so intelligent und innovativ, wer weiß ;)
Nun zu Paul. Irgendjemand hatte gepostet, seine Single „Hello Goodbye!“ wäre eine sinnlose,schleimige Pop -…was auch immer gewesen. Dieser jemand zählte auch den Text des Liedes zu den Kriterien auf. Das führt mich zu einem weiteren Punkt; seit wann ist der Text eines Liedes dafür verantwortlich, wie gut das LIed zu bewerten ist? Klar, es ist ein Punkt, den man beachten sollte, aber Leute, ein Lied als Mist abzustempeln, weil der Text nicht gerade revolutionär oder bedeutungsvoll ist, das macht doch keinen Sinn? Damit wird man der Musik nicht gerecht. (Übrigens könnte ich wetten, Hello Goodbye wäre, wenn es von John geschrieben und mit einem politischen, gehässigen oder john-like psychedelischen Text versehen wäre, als ein großartiges Lied von allen John Fans angepriesen worden…)
Und wenn wir noch kurz bei dem Punkt bleiben; John ist ein großer Texter, seine Texte sind ja so tiefgründig, uh-uh. What about Lucy in the Sky with Diamonds? I am the Walrus? Sicher großartige Lieder, aber, wenn man mal von weithergeholten, hineingedichteten Metaphern absieht, was wollte uns John damit sagen? Reichlich wenig. Gut, wenn mir jetzt ein paar John-Fans anzetteln wollen, dass die Songs doch nicht nach Text bewertet werden können; richtig! Aber verdammt, wieso macht ihr das dann bei Hello Goodbye? Dieser Song ist zwar nicht halb so abgedreht und psychedelisch wie das Walross oder die Himmelsluzie, aber er ist eben Pauls Stil und KEIN Pop Mist. Dafür gibt es nämlich andere Kriterien.
Dann sagen viele, Johns Solo-„Sachen“ nach 1970 wären anspruchsvoller und „besser“ als Pauls Songs. Ich hätte gerne von einem John-Fan die Liste der Lieder, die vergleichsweise zu Pauls After-Beatles-Songs besser sind.
Die Sachen, die er mit Yoko fabriziert hat, z.B. „Two Versions“ oder die Hälfte von „Double Fantasy“ … jeden zweiten Track kann man skippen, Urschrei-Therapien und … „Geräusche“. Yoko durfte machen, was sie wollte – Paul hat sich ja wenigstens Mühe gegeben, um seine Angetraute auf seinen Alben halbwegs erträglich klingen zu lassen – wenn sie schon mitsingen musste.
Paul hat hier Band on the Run, Silly Love Songs, Nineteen Hundred and Eighty Nine, Rock Show, Live and Let Die und noch vieles mehr zu bieten…
Fazit: Wenn man sich mal 5 Minuten hinsetzt und ein paar Songs von McCartney und John Lennon nach musikalischen Kriterien analysiert (oder selbst, wenn man sie emotional auf sich wirken hat lassen), merkt man, dass der eine (nämlich Paul!) wirklich Musiker war, Ideen hatte, sich weiterentwickelte, und der andere immer zu das gleiche machte, langweile Akkorde und eintönige Melodien (im wahrsten Sinne des
Wortes – Lucy in the Sky With Diamonds Strophen bestehen fast nur aus einem Ton, wobei der Refrain, eindeutig komplett von Paul, richtig abgeht und einen super Ausgleich schafft)… was man John zu Gute rechnen muss; er war ein geiler Sänger ;)
MFG
Paul
--