Re: TZ A-Z: The Lexicon Of Love

#5700595  | PERMALINK

schussrichtung

Registriert seit: 06.02.2007

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So, ich habe zur ersten CD was geschrieben. Das stelle ich gleich mal zur Verfügung:
Authentisches Cover, auf das Wesentliche reduziert. Keine typografischen Kniffe auch. Respekt!

1. Angel Eyes – The Czars
Als Kind der frühen 70er habe ich eine Verbindung mit Abba. Melancholisch,
dunkel wie ein Zeltcamp an der Weser bei Nacht, positiv… wie ein Kind mit
Papa, Mama und Bruder. Rein persönlich eben. Der schwule Kontext dieser Coverversion ist wissenswert, nette Linernotes, Amadeus! In diesem Fall ist der Homosexualität mit einem (sinngemäßem) Ausspruch von Marc Almond zu begegnen: „Ich bin schwul, in meinem Werk sind da vielleicht Verbindungen zu finden. Die Musik ist für alle da, die sie gut finden.“ Danke.

2. Baby I’m Yours – Artic Monkeys
Toller Song – kenne das Original leider nicht.

3. Communication – The Cardigans
Kannte die Cardigans bisher nur von ihren Hits aus den 90ern. Das hier ist
wirklich was anderes. Grosser Pop! „That’s not a limitation…“ Eine Entdeckung, werde da mal weiter reinhören. Dazu wurde ja schon was geschrieben.
Grosser Pop mit tragischen Momenten sehe ich als Leitthema dieser Compilation. Wie schon der Titel nahelegt.

4. Don’t Sleep In The Subway – Petula Clark
Tolles 60’s Original! Erinnert an die (frühen) Beach Boys. Die Instrumente sind
total passend. Hier wird nichts zugekleistert, sondern herausgeschält.

5. Everybody Knows (Except You) – The Divine Comedy
Wieder grosser Pop. Bei Divine Comedy habe ich aber den Effekt, das die Songs besser im Albumkontext funktionieren. So von wegen ‚Wenn, dann richtig‘. Eine eigene -dekadente- Popwelt für eine Stunde. Meiner Meinung nach einer der schwächeren Songs auf der Zusammenstellung.

6. Funny Thing – Travis
Der Song ist o.k. Mit Travis kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Das
Zusammenspiel der einzelnen Elemente ergibt bei Travis nichts orginäres. Passt
aber in den Kontext hier: Gut abgehangen.

7. Guess I’m Dumb – Glen Campbell
Siehe 4. Wie auch bei Petula Clark kann ich den Text in dem musikalischen
Rahmen geniessen.

8. Holiday for Clowns – Brian Hyland
Schön – eigentlich ein verbotenes Wort zur Beschreibung von Kunst. Trotzdem. Mehr fällt mir nicht ein.

9. I’m Gonna Tear Your Playhouse Down – Ann Peebles
Überraschung und ein toller Song nach 8. Jetzt groovt sich ein positives Etwas
in die gut abgehangene Auswahl ein.

10. Juxtaposed With U – Super Furry Animals
Und wieder eine grosse Popgeste. Danke. Im Gegensatz zu Divine Comedy
funktionieren die bepelzten Tiere bestens ausserhalb ihrer eigenen Welt.

11. Kites – Simon Dupree & The Big Sound
Zeitlos.

12. Love Of The Common People – Nicky Thomas
Mit diesem Sound hast Du bei mir gewonnen. Passt in die Abfolge der (Alternative) Pop/Motown Auswahl sehr gut.

13. Mexican Divorce – The Drifters
Ich mache kurz Pause auf meinem Ritt nach Mexiko. Ruhig Brauner, brr…

Danke für diesen Einblick in Deine Welt des POPs. Lustig gehts da zu, tragisch auch, aufrecht vor allem. Es fällt schwer, dazu einen Kommentar abzugeben. Die Musikauswahl ist gut abgehangen und durchkomponiert. Eine runde Sache.
Die erste CD ist mir etwas zu ruhig geraten, das liegt wohl an der Einheitlichkeit vieler Songs: nicht aus den Puschen zu kommen. Muss ja auch nicht.
Das bewirkt, das ich diese CD bewusst zu hören habe – es ist keine Auswahl für den Hintergrund. Als Inside-View verstanden steht Dein Lexikon der Liebe stimmig und eigenständig da.
Als Liebhaber von Mod-Compilations fühlte ich mehrmals an diese erinnert, das hat aber nichts weiter zu sagen.

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smash! cut! freeze!