Re: Steely Dan – Aja

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oldboy

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Für mich ist Aja Steely Dan’s Meisterstück. Bei aller Genialität von Pretzel Logic, dieses ausschweifende, traumwandlerische Album hebt den Hörer dann doch nochmal in höhere Gefilde. Nicht zuletzt auch Dank der Mitarbeit des Saxophonisten und Arrangeurs Tom Scott, der Steely Dan bei den ausgefeilten, komplexen Bläser- Arrangements unter die Arme griff.

Zu wenige Bands im Rock/ Pop- bereich entwickeln sich in ihrer Karriere wirklich weiter. Wahrscheinlich sättigt einen der Erfolg zu schnell, im Jazz ist das anderst. Und Steely Dan ist da anderst: Perfektionismus, Forschungsdrang und Aufgeschlossenheit in einem. Der Blues- Rockpop von Can’t Buy A Thrill war gestern, hier ist der jazzige Geniestreich Aja.
Hier die Songs im einzelnen:

Black Cow: *****
Ein knarziger, wawaesker Bass führ in das Album ein. Dann setzt ein Donald Fagen in Topform ein, unterstützt von einer Horde unwiderstehlicher Backgroundsängerinnen und umgarnt von Scott’s Saxophon. Dieses spielt sich irgendwann alleine seinen Weg durch den Song, der schließlich leider irgendwann doch ausfadet. Das Album müsste einen normalsterblichen Musikliebhaber spätestens jetzt in seinen Bann gezogen haben.

Aja: *****
Der Titeltrack, vielleicht der beste auf dem Album, vielleicht das Beste was Steely Dan jemals ausgefeilt haben. Die fantastischen Drums geben dem Song je nach Bedarf eine locker leichte perkussive Note, oder treiben wie gegen Ende nochmal richtig an. Der Instrumentalpart strotz nur so voller Ideen und schön- sphärisch bis schön- schrägen Sounds. Wieder so ein Song, den ich ewig hören könnte. Ich hab mal gelesen, Aja sei Stely Dan’s Stairway To Heaven…ich behaupte, sie sind mit diesem Sound schon längst da angekommen.

Peg: *****
Der abwärts geslappte Basslauf beim Refrain, der groovende Rhythmus- Teppich, ein Gtarren- Solo, an dem sich erst etliche Gitarristen die Finger wund geübt haben, und es trotzdem nicht so hinbekommen haben, wie das perfektionistische Duo sich das wünschte. Bis irgendwann doch der richtige kam….vielleicht der poppigste Song auf dem Album, natürlich inkommensurabel.

Deacon Blues:****1/2
They got a name for the winners in the world
I want a name when I lose
They call alabama the crimson tide
Call me deacon blues

Ein Song über Gewinner und Verlierer, über das Träume aufgeben und Selbstfinden in einer Welt in which you have to „crawl like a viper through these suburban streets“. Oder aber natürlich der Song geht doch in Wirklichkeit über etwas ganz anderes. Wer weiß das bei Steely Dan schon. Das Saxophon, die Backgroundsängerinnen, hachja. Hatten wir alles schon? Stimmt.

Home at Last: ****1/2
Was ist das für ein Ding? Das klingt wie ein kaputtes, zu hohes Saxophon…was ist das??? Vor dem Gitarrensolo…

I Got The News:****1/2
Vielleicht nach Peg der poppigste Song auf dem Album. War auch ursprünglich für Katy Lied gedacht. Wieder exzellente Drums, diesmal von Gastdrummer Ed Greene. Wunderbarer Gitarrensound, wudnerbarer Pianosound. Steely Dan lässt sich schwer in Worte fassen. lalala…

Josie:****1/2
Cooler Abschluss. Hätte aufgrund seiner Funkiness auch gut auf The Royal Scam gepasst. Leute, holt euch dieses Album und hört es immer, immer wieder!

*****

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