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Habe ich mal aus dem Der letzte Film den ich gesehen habe– Thread rübergezogen:
Sonic JuiceDEATH PROOF (****)
Robuster Spaß, ersetzt nebenbei auch noch spielend 20 Seiten im „Vinyl vs. CD“-Thread.
Wird seinen vollen Charme aber wohl nur im Double Feature entfalten können.
latho
Da bin ich mir gar nicht so sicher (werde das Experiment aber auch machen). Diese Ruhe, die der Film stellenweise hat, auch die Zärtlichkeit, könnten verloren gehen.
Tja, weiß nicht. Nach Drüberschlafen bin ich mittlerweile eher bei ***1/2. Liegt wohl darin, dass mir das ganze doch etwas zu krude zusammengezimmert (bzw. meinetwegen auch absichtlich darauf gestylt) ist und mir diesmal insbesondere die Protagonistinnen und deren um Coolnis und Toughness ringende Plaudereien letztlich ziemlich gleichgültig waren. Jedenfalls dürfte dieser aufgesetzte Vintage Style im Double Feature noch mehr Charme entfalten, so war das Geknakse, Geblende, Gerausche, Schwarzweiß-Farb-Gewechsel doch eher eine nostalgische Spielerei, die man schulterzuckend oder auch leicht amüsiert zur Kenntnis nimmt, und nicht – wie bei Kill Bill – eine Erweiterung des Ausdrucks.
Steht m.E. in keiner Konkurrenz zu der Kraft, Ruhe und Zärtlichkeit, die Tarantino für Pam Grier und Uma Thurman aufgewendet hat, schon weil er sich da über Filmlänge auf nur eine Diva konzentrieren wollte. An deren Austrahlung kamen die Darstellerinnen hier alle nicht ran, wobei mir die erste Gang noch interessanter schien als die zweite. Insbesondere diese Stunt-Frau hat so lange genervt, bis sie endlich mal auf der Motorhaube saß. Der Lap Dance war ein laues Lüftchen im Vergleich zum Strip von Salma Hayek in From Dusk Till Dawn. Tarantino’s Gastauftritt als Barmann war unbeholfen und pointenlos… Es bleiben ein vorhersehbar und wenig überraschend grandioser Kurt Russell, viele Frauenfüßchen, massig Autoadrenalin, etwas Gore und ein Haufen Schadenfreude sowie ein vorhersehbar lässiger Soundtrack auf der Habenseite – und beim Gang aus dem Kino ein Gefühl der Leere und Ratlosigkeit. So gesehen für mich bislang der schwächste Tarantino, wenn auch der bessere „Crash“. Dass er weiterhin rücksichtslos, souverän und konsequent seinen filmischen Leidenschaften fröhnt, ist natürlich trotzdem schön anzusehen.
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