Re: Death Proof (Quentin Tarantino)

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napoleon-dynamite
Moderator

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Eh, simple Kategorisierung. „Jackie Brown“ zB. bezieht doch gerade seine Stärke daraus, daß die Charaktere ihren Sinn nicht durch Differenzierung und Verfeinerung erhalten, sondern durch ihre gemeinsame Auflösung im nur eigens für dieses Werk gültigen Filmkosmos. Und „Kill Bill“ ist nicht nur besser als sämtliche einzelnen Genrebeiträge zu Italowestern, Eastern, Giallo etc., sondern eben auch noch ein einzigartig homogenes Werk, das die Regeln und Konventionen wirklich aller Genres, auf die es sich bezieht, befolgt, dabei aber nicht den geringsten Beigeschmack irgendeiner technischen Fleißarbeit hinterläßt. Virtuosität nicht der Fähigkeiten, sondern der Poesie willen.

Nun „Death Proof“. Ein einziger selbstbezogener MacGuffin, einzig und allein der eigenen Motorik und dem eigenen Rythmus gehorchend. Ein Film, der weder den bedeutungsheischenden Verweis schlechter Epigonenarbeit braucht, noch den dilletantischen Subtext minderer Werke. Pure Kunst, nichts weniger.

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A Kiss in the Dreamhouse