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Stein – Camilla Reprise
„Rosemary’s Baby“ hin oder her, ich finde das bescheuert. Das Gefasel erinnert mich an zwei Mitkommilitonen, die sich ohne Not in eigentlich nicht mehr genutzte Gebäude der Frankfurter Uni einquartierten und sich dort per Wundertüte knapp 40 Jahre in die Vergangenheit beamten. Das waren zwei absolute Vollhonks und an solche will ich nicht erinnert werden.;-)
Spokane – Victory
Trist? Könnte man im ersten Moment sagen. Jedoch klingt mir das zu negativ. Ich tendiere eher zu reduziert oder minimalistisch. Die Wirkung ist aber gar nicht mal so klein. Der Song weiß mich zu später Stunde durchaus zu ergreifen.
Constantines – Sub-Domestic
Klasse Song! Punkige Ansätze kann allerdings auch ich hier nicht vernehmen. Der Groove geht relaxt nach vorne, während die Orgel weit im Hintergrund mit einem einzelnen Ton eine gewisse Spannung hält. Schön.
Melodiegroup – Summerness
Die ersten drei Sekunden haben mich nicht schlecht erschaudern lassen. Mit solchen Sounds kannst du mich jagen. Etwas hochwertiger darf es gerne klingen. Glücklicherweise macht der Song an sich alles richtig. Die perlende Gitarrenlinie verbreitet eine luftige Wärme, während der Gesang einen Hauch von Melancholie einbringt. Beides fügt sich wunderbar zu einem verträumten Song zusammen, der perfekt zur jetzigen Jahreszeit passt.
Summer At Shatter Creek – Your Ever Changing Moods
Die Piano-Linie ist simpel und eingängig. Dafür, dass der gesamte Song um sie herum gestrickt ist, finde ich sie aber nicht prägnant genug. So richtig tragen will sie den Song in meinen Ohren nicht. Auch die Stimme ist nicht so ganz meine Welt. Wenn Neil Young beispielsweise ruhige, balladeske Songs vorträgt, funktioniert das bei mir meist sehr gut. Hier will mir der Gesang nicht so recht gefallen. Nun gut, atmosphärisch gefällt mir die Nummer aber. Schön wehmütig und traurig. Und im Kontext deiner Zusammenstellung funktioniert der Song auch. Kein wirklicher Grund zum Klagen also.
Of Montreal – Death Dance Of Omipapas And Sons For You
Nö. Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Ich bin wahrlich kein Miesepeter, der tagein tagaus dunklen Tönen lauscht. Ich bin für fröhliche Songs immer zu haben. Der hier ist mir aber definitiv too much. Die Fröhlichkeit wirkt einfach nur aufgesetzt und geht mir schnell auf den Sack. Außerdem empfinde ich den Song auf deiner CD als Fremdkörper, reißt er mich doch aus der wohligen Melancholie heraus, die du mit den vorangegangenen Songs aufbauen konntest.
Rainer Maria – Situation : Relation
Hier hast du mich wieder. Schöner und ergreifender Song. Dass es instrumental etwas kreuzlahm zur Sache geht, wie Wolfen es formulierte, spielt hier keine Rolle. Die Stimme steht absolut im Mittelpunkt, die Gitarre ist allenfalls schmückendes Beiwerk. Solch einer Stimme könnte ich stundenlang zuhören.
Clayhill – After The Slaughter
Der Song erinnert mich entfernt an Pink Floyds „Mother“, ohne diesem wirklich zu ähneln. Mancher Akkordwechsel und die tiefe Traurigkeit rufen diesen Vergleich bei mir hervor. Aber auch ohne diese möglicherweise bemüht herbeigehörte Ähnlichkeit weiß der Song zu überzeugen und geht mir tief unter die Haut. Definitiv ein Höhepunkt deiner Zusammenstellung und von daher zu Recht der Titelsong.
The Popguns – So Cold
Gefällige Nummer, die nett anzuhören ist, aufgrund der Intensität des vorangegangenen Songs aber etwas untergeht.
Tété – Eleanor Rigby
Schade: zu den Beatles habe ich bisher kaum eine Beziehung. Natürlich kenne ich viele ihrer Songs, wirklich interessiert haben sie mich bisher allerdings nie. Von daher kann ich nichts sonderlich Intelligentes über diese Cover-Version sagen. Geht in Ordnung und stört mich nicht.
Dolorean – In The Fall
Wünderschön. Verschlägt mir immer wieder die Sprache. Für mich mit Abstand der beste Song auf deiner CD. Mehr gibt es nicht zu sagen.
Hellwood – Dream On
Auch ein schöner, irgendwie kauzig wirkender Song. Klingt für mich streckenweise wie ein Western-Lullaby.
Rose Kemp – Sing Our Last Goodbye
Hm…nach den zwei exzellenten songs von Dolorean und Rose Kemp läßt mich diese Nummer vergleichsweise kalt. Wie Mista schon geschrieben hat: das Stück ist eigen. Aber so richtig berühren tut es noch mich nicht. Da ich in den letzten Satz nach mehrmaligem Hören um das Wörtchen „noch“ ergänzt habe, besteht allerdings Hoffnung, dass der Song weiter wächst.
Console – Walk Like a Worm
Mag ich. Bis auf das letzte Drittel Nervös-hippelig und getragen-schwebend zugleich – diese Ambivalenz gefällt mir. Als Schlusstrack deiner überwiegend organisch gehaltenen Kompilation empfinde ich diesen Song jedoch als deplaziert. Wie schon der Song von Of Montreal macht hier das letzte Drittel die schön aufgebaute Stimmung zunichte. Da dies auf deiner CD zweimal der Fall ist, wird es sich dabei wohl um Absicht handeln.
Sag mal Eike, hattest du während des Kompilierens eine üble Trennung zu verarbeiten oder warum reiht sich auf deiner CD ein Herz zerreißender Song an den nächsten? Selten ihabe ich bei einem Tauschzirkel eine solche Ansammlung von den Hörer in tiefe Melancholie versetzenden Songs zu hören bekommen. Deine Zusammenstellung hat mir bis auf das in meinen Ohren dämliche Intro und die atmosphärisch aus dem Rahmen fallenden Songs von Of Montreal und Console ausgesprochen gut gefallen. Um diese kleinen Ausfälle gekürzt – Sorry! – wird die CD noch einige Male den Weg in meine Anlage finden. Danke also für deinen interessanten und wirklich hörenswerten Beitrag.
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