KritikersLiebling“Sag alles ab“ verstehe ich ja als Abschiedssong und Hommage von/an Blumfeld. Die Musik, die Art des Gesangs, ziemlich eindeutig. Und der Text voll von Anspielungen.
Dass der Song nach den alten Blumfeld klingt war klar. Die Anspielungen habe ich erst jetzt zur Kenntniss genommen…
Das Album hat bei mir mitlerweile auch 10 Durchläufe und ist angekommen. Knappe 4 Sterne für ein Album dass 2 etwas schwächere 9 gut/sehr gute und (nur) ein wirklich berührendes wunderbares Lieb hat. Tocotronic sind seit Pure Vernunft wirklich eine neue Band. Man kann deshalb eigentlich auch die alten mit den neuen Sachen gar nicht vergleichen. Trozdem sage ich, ich finde den Tocos steht die zweite Gitarre bei weiten nicht so gut wie so oft behauptet. Natürlich sie sind kompakter machen etwas komplexere Rockmusik, die Texte drehen sich nun meist um Raum und Zeit.. aber das alles haben sie aus meiner Sicht (noch) nicht so gut drauf wie eben das genaue gegenteil dass was sie ganz am Anfang machten; bzw. berührt mich persönlich natürlich nicht mehr ganz so stark und macht sie etwas beliebiger. Damals war das zerbrochene das unfertige das dahingeschrammelte , die Ausbrüche eines Gitarristen der nicht wirklich spielen kann dass interessante. Für mich brachten sie dass fast bis zur perfektion (wobei dass Wort in dem Sinne hier so gar nicht passen will) .
[Mich berührten Stücke wie „ich möchte irgendwas für dich sein“ oder „letztes Jahr im Sommer“ bei weiten mehr als es Heute „Kapitulation“ oder „Mein Ruin“ das tut.Einerseits ganz logisch weil die texte „realer“ mehr zum Greifen waren als Heute, andererseits aber und dass ist dann das etwas entäuschende auch musikalisch. ]
Das weisse Album stellte für mich dann den Schlusspunkt dar der Ära Tocotronic, das waren Songs die ich ihnen vielleicht in der Art gar nicht wirklich so perfekt zugetraut hätte. Die elektronik passte wunderbar zu den nun wirklich völlig anderen Texten… Und wie zum Schluss in Neues vom Trickser immer wieder erklärt wird “ eines ist doch sicher eins zu eins ist jetzt vorbei“ dachte ich gar nicht mehr an ein neues Album von den Tocos. Die Tocotronics so ganz ohne eins zu eins ? Ne dass wollte ich so nicht.
Trozdem kaufte ich natürlich Pure Vernunft und war natürlich enttäuscht. Der Charme schien für mich verloren und es wirkte für mich wie eine etwas gezwungene Zugabe… Zumal ich die Texte auch bei weiten nicht so interessant fand wie auf „Tocotronic“ und ich kaum einen wirklich richtig guten Song fand…
Für mich gilt, hätten Tocotronic nach dem kleinen Pop Meisterwerk „Tocotronic“ schluss gemacht wären sie mir wohl als kleine Legenden im Gedächtnis geblieben, eine Band die zu jeder Zeit das richtige gemacht hat.
SO schien der Zauber jetzt etwas verflogen vorallem dingen will man auch nie seine Jugendidole singen oder reden hören wie sie ihre Gedanken von früher relativieren sich widersprechen… Dafür war man doch zu sehr mit dem Herz dabei.. Auch wenn das natürlich völlig logisch und nur ehrlich sein kann. Kapitulation versöhnt jetzt ein wenig und macht mir klar dass Tocotronic sowiso weitermachen werden ganz egal wie ich mich dabei fühle.. Ausserdem führt es mich zur Erkenntniss dass sie mich noch immer ab und an berühren können(auch wenn wir uns auseinandergelebt haben) und ich ein paar neue Stücke auch nicht vermissen möchte… Insoweit und als Fazit nenn ich mich jetzt wieder ganz aufrichig einen Tocotronicfan wenn auch nicht mehr mit dem glitzern in den Augen wie damals 16 jährigerm, man wird halt erwachsen :)
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Menschen mögen auch Blutwurst, Menschen sind Schwachköpfe.