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TheMagneticFieldDer Bericht ist – wie überhaupt die komplette neue Spex – sehr gut und macht Lust auf’s Album….
Die neue Spex selbst ist schon gut, aber ich mir geht es ziemlich auf die Nerven, dass die Tocotronicer sich ständig über irgendwelchen künstlerisch motivierten Ansätze auslassen bzw. ihre Musik rechtfertigen wollen. „Als wir von allen vereinnahmt wurden, haben wir dann soundso getextet und den Gitarrenverzerrer abgeschaltet, um uns wieder soundso abzugrenzen und mit der neuen Platte wollten wir jetzt aber wieder blababla.“ Man bekommt nicht das Gefühl, dass sie einfach für sich Songs schreiben, weil sie nicht anders können, sondern ständig geht es um Statements, Ansätze, Aussagen, Abgrenzungen, Eigen- und Fremdinterpretation. Da komme ich zwangsläufig zu dem Schluss, dass sie sich selbst zu ernst und ihre Musik nicht ernst genug nehmen. Mir wäre es jedenfalls lieber, wenn sie früher einen Song wie „Freiburg“ einfach gespielt haben, weil sie diese portraitierte Kleinbürgerei wirklich hassen und nicht weil sie damit irgendwelche beliebigen Ansätze verfolgen oder kommentieren wollten. Und gleiches gilt für neuere Stücke. Ich habe nun leider den Eindruck, dass sie ihre Songs, was die Arrangements und Texte angeht, auf dem Reißbrett entwerfen – mit Blick auf deren Rezeption durch den Hörer -, und nicht in ihren Herzen.
Halbwegs verständlich, was ich meine?
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I like to move it, move it Ya like to (move it)