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Zwei Gedanken zum Text:
1) Da will mal wieder jemand der Zukunft auf die Spur kommen, indem er aus bestehenden Trends extrapoliert. Und ruft dazu auf, sich diesen Trends anzuschließen, weil man ja mit der Zeit gehen muss und sich keine Sentmentalitäten leisten kann. Eigentlich das Gegenteil von avantgardistisch oder gar visionär.
2) Ich habe nicht den Eindruck, dass diese Prognosen mich als Musikhörer irgendwie betreffen.
Ich mag keine omnipräsente Dauerberieselung aus irgendwelchem Elektronikschrott, der nach zwei Jahren schon wieder hoffnungslos veraltet ist – wenn er nicht vorher kaputtgegangen ist. Und eine Kunst, die mir alles nach dem Munde serviert, ist schlicht langweilig.
Dabei bin ich durchaus für eine pragmatische Sichtweise auf die Musik; irgendeinem kruden Geniekult möchte ich nicht das Wort reden. Und es geht schon gar nicht um nostalgische Anwandlung angesichts bestimmter Tonträgerformate.
Es ist nur einfach so, dass Musik erheblich mehr Freude macht, wenn man ihr konzentriert zuhört und außerdem die Klangqualität stimmt. Und: War Händel gut, weil oder obwohl er Auftragsarbeiten fertigte?
Am Ende ist eben doch nicht alles Pop und Musik mehr als ein bloßes Lifestyle-Accessoir – und ich prognostiziere, dass dies bei aller Veränderungen und „neuen Berufen“ auch so bleibt.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)