Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › Gustav (Eva Jantschitsch) › Re: Gustav (Eva Jantschitsch)
Sokrates04. Februar 2009
Gustav – Verlass Die Stadt
nail75Da würden mich doch gleich nochmals Einschätzungen interessieren. Ich komme dann später darauf zurück.
Zuerst dachte ich an einen Scherz – eine Soloplatte von Frau Holofernes? Dass, äh, Gustav stimmlich so klingt, dafür kann sie nichts. Verantwortlich ist sie aber für ihre Songs und Arrangements – da bleibt keine Melodie haften, sie erstickt an zu vielen Ideen, es fehlt an Fokus. Beim ersten Song warte ich noch gespannt auf die nächste Zeile, dann lange auf eine erlösende Pointe – die dann nicht kommt. So bleibt es – ich warte und warte und warte – auf eine Pointe, auf einen guten Song. Leider wird da nichts eingelöst. Originell ist es, eigen klingt’s, man hört hin: Für fünf Stücke ist es nett, dann wird es anstrengend, zum Schluss nervt’s. Überambitionierte Platte für Nerds. **1/2. Dein Eindruck?
nail75Danke! . . . bei Gustav bin ich nicht ganz so kritisch wie Du. Anders als manch andere halte ich das Album nicht für ein Meisterwerk, aber immer noch für gelungen. „Verlass die Stadt“ (das Lied) ist herausragend, allerdings gefiel es mit in einer bedrohlichen Liveversion auf YouTube noch besser. Dennoch eines der besten politischen deutschen Lieder überhaupt. „Alles renkt sich wieder ein“ und „Happy Birthday“ sind weitere Highlights. Es stimmt jedoch, dass es dem Album an Fokus fehlt, aber ich finde nicht, dass es keines der Versprechen einlöst, die es macht. Weniger gut gefallen mir jedoch die englischen Lieder, nicht weil sie furchtbar wären, sondern weil die deutschen einfach viel besser sind. Es ist eben sehr schwer, in einer Fremdsprache Lieder über komplexe und bedeutungsvolle Themen zu schreiben.
Gut, dass Du das nochmal ansprichst – hatte ich schon wieder verdrängt.
Unabhängig von der Qualität der Texte – drei Songs auf Englisch sind ein weiteres Indiz dafür, ohne Fokus herumzuwerkeln.
--
„Weniger, aber besser.“ D. Rams