Re: Violine im Jazz

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gypsy-tail-wind
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Na ja, Shankar ist ja nicht exakt Jazz (Yehudi Menuhin auch nicht, Grappelli musste bei den gemeinsamen Aufnahmen – die durchaus einen gewissen Charme haben – die Soli seines Kollegen notieren) … „Song for Everyone“ war wohl neben dem Köln Concert und ein paar anderen von Keith Jarrett die erste ECM-Scheibe, der ich begegnet bin – und ich konnte sie nicht ausstehen, was an den unglaublich billigen Drum-Computern lag. Ob ich heute gnädiger wäre, weiss ich nicht, habe seit 20 Jahren kein Ohr mehr zu nehmen gewagt (die LP steht wohl weiterhin im Regal meiner Eltern, aber ich vermute, sie war auch bei ihnen – trotz grosser Affinität zu indischer Musik – ein totaler Fehlkauf, wegen der erwähnten Drum-Machines, auf die sie wohl eher noch allergischer reagieren dürften als ich).

Ich hatte damals (in meinen Teenager-Jahren) auch eine CD von L. Subramaniam, aber keine Ahnung mehr, was das war. Wohl etwas, war mir mal jemand aus Indien mitgebracht hatte. Menuhin hat über ihn anscheinend mal gesagt. „I find nothing more inspiring than the music making of my very great colleague Subramaniam. Each time I listen to him, I am carried away in wonderment.“

Mit der Art von Crossover oder Fusion tue ich mich jedenfalls schwer, das eine gelungene Album mit indischer Musik und Jazz ist für mein Empfinden wohl die MPS-Scheibe von John Handy mit Ali Akbar Khan – und dass da keine Violine sondern ein in der indischen Musik viel länger beheimatetes Instrument (die Sarod) zum Einsatz kommt, ist wohl kein Zufall. Die MPS-Scheibe mit den Trios von Irène Schweizer und Dewan Motihar (Sitar) sowie Manfred Schoof und Barney Wilen ist auch nicht von schlechten Eltern, aber da bin ich Wilen-technisch wohl etwas befangen.

Interessant – aber letzten Endes für meine Ohren höchstens halbwegs gelungen – sind die drei „Indo-Jazz Fusion“-Alben von Joe Harriott mit John Mayer (1930-2004), dem anglo-indischen Violinisten und Komponisten. Auf denen ist übrigens auch Diwan Motihar an der Sitar zu hören.

Hier findet sich ein Nachruf, in dem die ziemlich unglaubliche Lebensgeschichte John Mayers nachgezeichnet wird:
http://www.theguardian.com/news/2004/mar/13/guardianobituaries.artsobituaries1

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