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Mr. BadlandsDas Du mit Deiner Kritik YES meinst überrascht mich doch etwas, denn (fast) alle Songs ihrer größten Alben von 1971 – 1974, sind durchkomponiert. Für meine Begriffe stehen bei Übersongs wie z.B. „Close to the edge“ oder „Heart of the sunrise“ ganz klar die kompositorischen Fähigkeiten im Vordergrund. Das Rhythmusduo Squire/Bruford zählt für mich übrigens zum Besten, was der Prog Rock je hervorgebracht hat. In dieser Phase sind die Rhythmen derart intelligent in Szene gesetzt und variationsreich, dass sich die Kompositionen doch sehr klar entfalten. Hier wird mit klassischen Songaufbauten gespielt (wie z.B. der Sonate bei CTTE), Themen variiert, es werden auch harmonische Elemente der klassischen Musik mit verwendet.
Für meine Begriffe ist die Musik von YES zur damaligen sehr, sehr durchdacht angelegt, was ja auch zahlreiche wissenschaftliche Studien beleg, die es z.B. von „Close to the edge“ gibt.
Und Emmerson dudelt für meine Begriffe auch deutlich mehr als Wakemann…YES wirken für mich kompositorisch reifer als ELP.
Sehr schönes Posting. Ich habe mich noch nie groß analytisch mit Yes beschäftigt, von daher kann ich vieles nur zur Kenntnis nehmen, aber: Ihre kompositorischen Qualitäten machen für mich den größten Reiz aus. Dem Virtuosengehabe konnte ich hingegen noch nie was abgewinnen (und wenn, dann nur in meinen Halbstarkenjahren). Zwar haben auch ELP eine Handvoll starker Songs gemacht, aber im Verhältnis haben Yes da einen deutlich größeren Stein im Brett.
pinkgenesisKeith Emerson war immer ein großer Selbstdarsteller.
Schon bei THE NICE, und erst recht mit ELP hat er seine Keyboardorgien für meinen Geschmack zuweilen arg übertrieben.
Jup. Und vorhin wurde auch richtigerweise sein Hang zur Grobschlächtigkeit betont. Wenn ich es richtig einschätze, wird er womöglich eine Note mehr pro Zehntelsekunde spielen können als Rick Wakeman, aber von Letzterem kenne ich nicht so viel Pfuscherei und Holzerei, wie sie von Emerson bei Liveauftritten immer und immer wieder zu hören war. Man könnte natürlich sagen: Mensch, ist ja Rockmusik, da kommt es nicht so auf filigranes Spiel an. Aber da Emerson so auf Obervirtuose gemacht hat (darin war er Wakeman allerdings grundsätzlich gleich), messen meine Ohren sein Spiel dann auch automatisch an diesem Blendergehabe.
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