The Duke Spirit, eine Indie Band von vielen? Weit gefehlt, so schnell wird man in den letzten Jahren nichts finden, was annähernd wild, gefährlich und doch sooo verführerisch tönt. Das Leben zu dem man sich selbst nicht traut, hier vertont und zwar nicht weniger fesselnd als in Jim Thompsons crime beschrieben, etwa in „A Hell Of A Woman“.
Womit wir bei Liela Moss wären, sexy und lockend, doch schwingt immer etwas Dunkles, Gefährliches mit. Unmöglich dieser Verführung zu widerstehen. Doch ich kann entwarnen, zu zweit haben wir eine Begegnung im Vorfeld eines Gigs weitestgehend unbeschadet überstanden. (@Sweetheart / Ich hoffe Du kannst dich inzwischen wieder aufs Diplom konzentrieren!) So erlebte ich sie sehr lieb und zuvorkommend, als Sie jedoch dann die Bühne betrat ließen die ersten, explosiven Takte mein Herz aus dem Rhythmus geraten.
Ihre giftigen, schlierigen Attacken aufs Nervenzentrum erscheinen mir als Weiterentwicklung des „Stray Cat Blues“, eines der feinsten, intensivsten Momente im Schaffen der Stones. Und genau wie dieses Stück sind die feinsten Stücke von The Duke Spirit, allen voran „Bottom Of The Sea“ und „Dark Is Light Enough“ in ihrem Entstehen rätselhaft. Diese Musik kann unmöglich am Reißbrett entworfen worden sein, an Ihr ist nichts Gestelltes, nichts Produziertes. Beim Hören stellt sich eine Sucht ein, die nicht mehr nachlässt, man möchte diese Musik immer wieder hören, hinter Ihr Geheimnis kommen.
Was sich in meinen Gedanken und Gefühlen während intensiven Hörens dieser besonderen Band einstellt, beschreiben folgende Zeilen von Peter Hacks besser als ich es auszudrücken vermag:
Du sollst mir nichts verweigern.
Ich will den letzten Rest.
Geht eine Lust zu steigern,
Ein Schurke, wer es läßt.
Gehabtes Glück hilft sterben.
Der Tod, er soll nichts erben
Als blankgeleckte Scherben
Und Schläuche ausgepreßt.
Genug der Worte, die neuen Stücke, welche ich diese Woche hörte, lassen das Schönste hoffen. Nach einigen sprachen wir uns zu: „Das muss die neue Single werden!“.
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