Re: Dancing The Last Song/Some Last Ones

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skraggy

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Mikko02. Warrior Soul – Children Of The Winter
Drugs, God And The New Republic (1991)

Noch ein Beispiel für etwas, das ich Prog Pop nennen möchte. Habe von der Band nie zuvor gehört. Gefällt mir aber sehr gut. Lediglich der Drumsound führt zu Punkteabzügen. Insgesamt auf Dauer dann vielleicht doch nicht soo zwingend. Aber ich werde mich mal nach der Kapelle umschauen. Was schreibst Du, der Track ist eher untypisch? Na, hören wir mal…

Der größere Teil des Repertoires der Band ist aggressiver und rotziger als der auf meiner CD vertretene Song. Solltest du dich ernsthaft nach Scheiben von Warrior Soul umschauen wollen, rate ich dir zu „Last Decade Dead Century“ (1990), „Drugs, God And The New Republic“ (1991) und „Salutations From The Ghetto Nation“ (1992), den ersten drei Alben. „Chill Pill“, das vierte Album, ist eine vergleichsweise sperrige und nicht repräsentative Platte, die eigentlich nur Ausdruck einer kommerziellen Totalverweigerung der zum damaligen Zeit sehr frustrierten Band gegenüber der Plattenfirma ist. Das darauf folgende Scheibchen „Space Age Playboys“ ist, wenn auch mit kleinen Abstrichen, wieder eine runde Sache, tendiert aber stark in Richtung Rotzrock.

03. System Of a Down – Lost In Hollywood
Mezmerize (2005)

Eine der Bands bei der mein Sohn und ich weitgehend einig sind. Wir mögen sie beide. Allerdings hört er sie dann doch noch weit häufiger als ich. Man muss übrigens auch sagen, dass dieser Track hier ziemlich heraussticht und soundmäßig nicht wirklich typisch ist für SOAD.

Klar, aber damit ist der Song für den TZ geradezu prädestiniert.

04. Def Leppard – Billy’s Got a Gun
Pyromania (1983)

Ich hatte sogar mal die erste Single von Def Leppard im Original. Die lief damals ja unter Punk und Indie. Hab sie leider viel zu früh wieder verkauft. Heute bekäme ich wohl einen dreistelligen Betrag dafür. Mir war die Band immer eher sympathisch, obwohl ich allerdings keine ihrer LPs besaß oder besitze. Und dieser Track hier ist vollkommen ok. Muss ich nicht haben, aber auch kein Grund, den Sender oder das Lokal zu wechseln.

Hättest du die Single noch, ich wäre jetzt neidisch. Aber so bleibt wohl nur festzustellen, dass dir damals wohl der Weitblick gefehlt hat.;-)

06. Faith No More – Just a Man
King For a Day Fool For a Lifetime (1995)

Nicht schlecht. Mike Patton als Crooner, ja? Allerdings haben mich von Faith No More eigentlich nur die Singles wirklich interessiert, oder erreicht besser gesagt. Der Track fällt hier sogar etwas aus dem Rahmen, finde ich.

In der Tat hatten Faith No More (oder die Plattenfirma?) bei der Auswahl ihrer Singles regelmäßig ein sicheres Händchen, zählten sie doch immer zu den stärksten Songs der Alben. Wie in meinen Linernotes bereits erwähnt, haben sich mir die Scheiben der Band nicht immer vollständig erschlossen, dass die Singles bei dir aber kein wirkliches Interesse hervorgerufen haben, wundert mich etwas. In Sachen Abwechslungsreichtum und Unvorhersehbarkeit eines Songs, haben FNM doch definitiv in ihrer eigenen Liga gespielt.

07. Lake Of Tears – A Crimson Cosmos
A Crimson Cosmos (1997)

Auch sehr schön. Kenne die Band zwar überhaupt nicht, aber das hier klingt nicht unsympathisch. Etwas zu glatt und austauschbar vielleicht. Der Track lässt mich eher indifferent. Aber wenn mir die Band noch mal über den Weg laufen sollte, gäbe ich ihr eine weitere Chance.

Hier seien dir nur die Alben „A Crimson Cosmos“ und vor allem „Forever Autumn“ (1998) empfohlen.

10. Devin Townsend – Stagnant
Terria (2001)

Hmm… also Deine Begeisterung teilen kann ich bei diesem Burschen auch nicht so recht. Da gibt es zu viele Elemente im Sound, die für mich fette Aufkleber „No Way“ tragen. Diese Synthi Teppiche zum Beispiel, diese elektronischen Klangwände. Und die Melodie ist auch nur mäßig originell, wenn wir ehrlich sind. Was da bei Dir alles im Kopf entsteht!? – Aber doch nicht aufgrund dieses Tracks, oder?

Ich hatte es in meiner Antwort zu Yslaires Kommentaren bereits geschrieben: „Stagnant“ entfaltet seine volle Wirkung in meinen Ohren im Kontext des dazugehörigen Albums. Der Song selbst funktioniert bei mir aber auch für sich sehr gut und zaubert mir wirklich regelmäßig ein Lächeln aufs Gesicht. Repräsentativ für Townsends Gesamtwerk ist die Nummer nicht. Dafür ist ihre Machart zu konventionell. Das von dir teilweise mit dem Sticker „No Way“ belegte Drumherum finde ich klasse. Ich fahre auf diese Wall of Sound total ab.

11. Queensryche – Eyes Of a Stranger
Operation: Mindcrime

Jetzt weiß ich wieder, warum ich Queensryche nie mochte. Das ist auch alles viel zu dick aufgetragen, zu bombastisch. Der Gitarrensound ist ok. Bisschen viel Gefrickel vielleicht. Aber das gehört dazu. Was mich nervt ist dieser eklige Keyboard und Drumsound. Ekliger Achtziger Jahre Sound. Und auch die Soundeffekte auf den Gesangsspuren törnen ab, nicht an. Diese Sorte Metal hab ich nie gemocht.

Da haben wir wohl unterschiedliche Auffassungen von Bombast. Theatralische Elemente beinhaltet der Song, keine Frage, bombastisch ist er in meinen Ohren allerdings nicht nicht. Ich empfinde ihn mit seinen teilweise cleanen E-Gitarren sogar als vergleichsweise schlank klingend. Aber gut, diese Divergenz in der Wahrnehmung kann auch unseren wohl unterschiedlichen Höhrgewohnheiten geschuldet sein. Gegen das, was einem manch andere Band aus dem klassichen Metal-Sektor heutzutage – nicht zu meinem Gefallen übrigens – so an Bombast um die Ohren haut, ist dieser Song ein laues Lüftchen. Die Produkion des Album gefällt mir sehr gut. Transparent, druckvoll, glasklar – viel besser als diverse ach so moderne Metal-Produktionen.

12. Porcupine Tree – Collapse The Light Into Earth
In Absentia (2002)

Porcupine Tree gelten als Neo-Prog. Mag sein. Sehr gut sogar. Ich kenne die Gruppe seit ihren Anfängen als psychedelische Techno Band Ende der Achtziger. Live fand ich sie bisher immer ziemlich gut. Ich würde mich nicht als Fan bezeichnen, aber es gibt Sachen von ihnen, die ich sehr gern höre. Dieser Track hier gehört eigentlich nicht dazu, obwohl er zugegebenermaßen ein gelungener Abschluss des Albums „In Absentia“ ist.

Ich kenne mich mit der Band kaum aus, von daher meine verwunderte Frage: psychedelische TECHNO Band? Erzähl mal kurz.

Insgesamt halte ich diese Kompilation für recht gelungen und hörenswert. Hat mir beim Kochen schon ein paar Mal gute Dienste geleistet. Auch für unterwegs gar nicht so schlecht. Ob das nun alles gute letzte Tracks sind, vermag ich nicht zu beurteilen, weil ich die Alben dazu in aller Regel nicht kenne.

Mikko, danke für deine ausführlichen Komentare. Es freut mich, dass du dir Zeit für die CD genommen hast, auch wenn sich ihr Inhalt nicht unbedingt mit deinen Hörgewohnheiten deckt. So mag ich das. Weiter freut es mich, dass dir die Scheibe einige Male gute Dienste leisten konnte, obwohl ich nicht weiß, was ich davon halten soll, dass sie als Soundtrack fürs Kochen herhalten musste. Na ja, immerhin war es nicht Bügeln.;-)

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