Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Welchen qualitativen Anspruch habt Ihr an ein Musikmagazin (z.B. den Rolling Stone)? › Re: Welchen qualitativen Anspruch habt Ihr an ein Musikmagazin (z.B. den Rolling Stone)?
Banana JoeViel zu schreiben gibt es zu dem Thema ja wohl nicht mehr, all things said and done… Vielleicht noch eine kleine Ergänzung zu dem Punkt „Internet vs. Print“ von mir.
Ja das Internet, soll man es lieben oder hassen dafür? Die einst getroffene Prognose, das klassische Printmedium würde ausgedient haben, ist bisher nicht eingetreten (dougsahm würde wohl auch kaum mit einem Laptop in der Sauna verschwinden…). Trotzdem hat es natürlich die Stellung des gedruckten Papiers – in diesem Fall Musikzeitschriften – massiv verändert. Das Internet ist schneller, direkter, globalisierender und zudem kommunikativer. Wie soll da ein Magazin mithalten? Es gibt Strategien dafür (siehe Spiegel online), allerdings hat sich bisher kein relevantes (deutsches) Musikmagazin für diesen Weg entschieden. Dem RS kann man zumindest noch anrechnen, dass sie mit dieser Plattform hier Relevanz im Internet geschaffen haben (ob nun mit Kalkül geplant oder rein zufällig Früchte geerntet bleibt dabei aber noch zu eruieren…)
Aber ich schweife ab, es geht um den qualitativen Anspruch an ein Musikmagazin. Da es in vielen Punkten mit dem Internet nicht mehr konkurrieren kann, muss der Anspruch an ein Musikmagazin mehr als zuvor doch sein, Hintergründe aufzudecken, Zusammenhänge festzustellen, Schlussfolgerungen zu ziehen und so ein Bild der aktuellen Popkultur zu zeichnen. Genau diesen Auftrag sehe ich bei den Musikmagazinen, denn das Internet kann diesen (momentan) nicht erfüllen. Der RS erfüllt diesen Auftrag übrigens meines Erachtens auch nur unbefriedigend und ist für mich eigentlich „nur“ ein Informationsblatt (aber ein gut geschriebenes). Spex und vor allem De:Bug haben für mich hier schon lange die Spitzenrollen übernommen, berichten über musikalische Themen (oder jeweils artverwandtes) im Zusammenhang und zeichen damit ein Bild, wie es in der popkulturellen Landschaft gerade wirklich aussieht.
das ist wirklich gut und ehrlich beschrieben
besonders der kleine Auszug von „Mista“
denn!
wer bitte kauft heute noch den R.S.?
es war mal die Bibel für Musikfanatische
aber da waren wir jung und hatten nichts anderes
und die Redakteure haben nicht etwas abgeschrieben – sich etwas zusammengesammelt
von Redakteuren die heute vielleicht schon tot sind oder ihren job aufgegeben haben
sie waren DIREKT dabei – waren in den Wohnzimmern der Musiker und in den Umkleidekabinen
vor einem gig….
heute kauft sich kein junger Mensch mehr den R.S. ( also schätze ich mal
kann ja mal nachfragen oder ihr könnt nachfragen – wenn genehm )
er kauft sich was anderes – wenn überhaupt
weil ein junger Musikfreak tatsächlich ALLES und ich sage ALLES!
im net findet
jeder Musiker oder jede auch noch so kleine band hat eine site
dann kannst- wenn das nicht reicht – fanseiten besuchen
da kriegst du jeden Hinweis – jedes Interview ( sozusagen: jeden Furz den je eine band gelassen hatte )
wenn das auch nicht reicht, gehst du in downloads – in einen privatroom
wenn du etwas spezielles willst und frägst da direkt nach
dann bekommst du weitere Informationen von denen der R.S. nur träumt
ich will den R.S. nicht schlecht machen
aber die Geschichten zum hundertsten Male kennt wirklich jeder
egal ob politisch oder musikalisch
aber natürlich ist es so – dass Musikfans genauso wie ( wasweißich „bike“-fans
oder „Auto-Motor-Sport-fans“ )
eine Lektüre gerne lesen- die alles bestätigt was man sowieso schon längst weiß
ausserdem ist alles ein Geschäft und vertritt Geschäftsinteressen
ja?
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the show must go on
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