Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Welchen qualitativen Anspruch habt Ihr an ein Musikmagazin (z.B. den Rolling Stone)? › Re: Welchen qualitativen Anspruch habt Ihr an ein Musikmagazin (z.B. den Rolling Stone)?
Sonic JuiceIst der Rolling Stone Euch selbst ein Kulturgut, das das Sammeln und Archivieren lohnen würde, oder nur Informationsträger, den man nach Monatsablauf ins Altpapier gibt?
Ich lese den RS seit der ersten deutschen Ausgabe. Habe auch noch alle gesammelt in Kartons in meinem „B-Lager“ (bis auf einige Exemplare, die mal einem Wasserschaden zum Opfer fielen). Allerdings ist der RS nicht das einzige Musikmagazin, das ich lese und aufhebe. Das wird langsam zum Problem.
Sonic JuiceWie sieht für Euch eine ideale Ausgabe des Rolling Stone bzw. überhaupt eines Musik(kultur)magazins aus?
Ähnlich wie das Ah Um und andere schon geschrieben haben. Politik muss nicht sein. Es sei denn sie steht in engem Zusammenhang mit Musik (Beispiel: Deutschquote im Radio, Zensur von Texten etc.). Ein feuilletonistischer und pointierter Ansatz sowie eine Vielfalt von Meinungen (auch zum gleichen Thema) sind mir allemal lieber, als eine „Blattmeinung“ oder all zu deutliches Fan-Tum.
Auf Homestories kann ich ebenso verzichten wie auf Kurzvorstellungen der Marke „Neues aus aller Welt“. Specials, wenn sie denn wirklich solide recherchiert und kompetent geschrieben sind, begrüße ich. Dabei wünsche ich mir eine gut austarierte Balance zwischen den Polen „für Einsteiger“ und „für Fans“. In der Regel sind die Specials im Mojo genau so, wie ich sie mir vorstelle. Manchmal vielleicht etwas zu lang.
Plattenbesprechungen sind unabdingbar. Sie müssen nicht über zwei Spalten gehen. Oft reicht eine halbe Spalte vollkommen aus auch noch ein paar Fakten und Hintergründe zur Band (falls sie neu oder unbekannt ist) unterzubringen. Was ich von einem Review erwarte, sind ein paar Einschätzungen und Stichworte, die mir sagen „es lohnt da mal reinzuhören“ oder „Finger weg“. Ich möchte die jeweilige Platte gar nicht im Detail interpretiert haben. Bei allgemein bekannten Künstlern reicht ein Urteil in Sternen mit solider nachvollziehbarer Begründung.
Die Konzertberichte lese ich meist nur, wenn ich selbst dort war oder wenn mir die Künstler sehr wichtig sind.
Kino und Literatur muss nach meinem Dafürhalten nicht sein. Aber da es trotzdem vorkommt, lese ich die entsprechenden Seiten meistens mit. Manchmal sogar mit Gewinn.
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