Re: Tele – Wir brauchen nichts

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themagneticfield

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Mensch bei diesen Vorkommentaren kann ich sogar den Anfang übernehmen, Eike
also:

Damit also mal wieder zum Thema: Lieblingsbands den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Schon mit dem absoluten Überalbum „Wovon sollen wir leben?“ konnten die Band (mit der Musik) und ich (mit meiner schieren Begeisterung) keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken und musste stattdessen wie üblich Häme einstecken. Nun also der Nachfolger und wie bei jedem Nachfolger eines grandiosen Werk bleibt die Frage…. (hier bitte den Text aus dem Virginia Jetzt!-Thread übernehmen). Ja natürlich fällt auch dieser Nachfolger etwas ab, wenn auch nur marginal und immerhin haben mittlerweile auch die Musikzeitschriften erkannt, dass man es hier mit einer deutschen Band zu tun hat, die durchaus beachtenswert ist, die sehr große Variationen im Stil aufweist, die von ihrer Herangehensweise an die Kompositionen fast ein wenig französisch wirkt und an deren Sänger bzw. dessen Stimme sich natürlich wie so oft die Geister scheiden werden. Nichtsdestotrotz muss man auch vermerken, dass sie, ähnlich wie VJ!, im Gegensatz zum Vorgängeralbum mit „Unser kleines Haus“ zumindest einen richtigen Ausfall auf dem Album haben. Dafür wird man bei der LTD. Edition am Ende mit „Zeit ist schnell“ versöhnt, einem Song, der, wäre er auf dem letzten Herman Düne-Album auf englisch, sicherlich einer der Höhepunkte wäre , Paul Simons „Graceland-Phase“ scheint wirklich wieder sehr En Vogue zur Zeit, vielleicht ist es aber auch nur Reminiszenz an die Afrika-Tour mit dem Goethe-Institut. Naja hier ist es dann halt auf deutsch und mit dieser Stimme, also wird’s wohl auch nix mit „Zeit ist schnell“ und der Herman Düne Anhängerschaft.

kurze Einzelkritik:

-Mario: Der Einstieg also mit der Single, die für mich zwar immer noch nicht die Klasse der Singleauskopplungen aus dem letzten Album erreicht, die ich aber, nicht zuletzt wegen des sympathisch schluffigen BVSC-Auftritts immer mehr ins Herz geschlossen habe und dass der Gesang (wie schon in einem andren Thread erwähnt) hier besonders an Tom Liwa gemahnt, tut ein übriges
****1/2

– Fieber: Uh was für ein Chor-Einstieg, das mir sowas mal gefallen könnte, hätt ich auch nicht gedacht. Ansonsten wieder eher Uptempo, nach vorn treibend und im Refrain fast mal an Wolf Maahn erinnernd (nicht abschrecken lassen) ****

– Ein Leben ohne dich: Erstes Mal Melancholie auf diesem Album und darin sind sie für mich immer noch am besten. Isntrumentierung und oft poetische Wortwahl harmonieren in diesem Kontext immer noch am besten ****1/2

– Rio de Janeiro: Südamerika nicht nur im Titel, Sonne gepaart mit Berliner Tristesse und diversten Ausflüchten gegen den Start in ein neues unbekanntes Leben. Sicher contra Liebe zu Gunsten der sicherheit entschieden. Wieder sehr locker flockig, wieder toller Text ****

– Unser kleines Haus: wie schon erwähnt für mich ein Aussetzer des Albums, viel zu fahrig arrangiert, viel zu gehetzt vorgetragen. **1/2

– Suah Senielk Resnu : was diese instrumentalen kurzen Sprenkel sollen, versteh ich eh nie so ganz, hätte man auch in den Vortitel integrieren können. Ohne Wertung

– Bye Bye Berlin: DER Hit des Albums, wenn sie das nicht auskoppeln oder wenn sie das Auskoppeln und Deutschland diese Band weiterhin ignoriert, dann weiß ich auch nicht. Leuchtende Buchstaben auf dem Mond „Bye Bye Berlin, was soll da sonst stehen“… hey und sogar „Sido und Bushido singen, Bye Bye Berlin“, da wird’s doch auch mit dem Rest des Landes klappen *****

zur andren Hälfte später mehr… Arbeit ruft

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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!