Ich finde, das Album spielt sich gut. Ok, es fängt mit dem übelsten Neil-Young-Plagiat an, das man sich vorstellen kann, aber schon die nächsten beiden Songs sind richtig gelungen, Halloweenhead ist eine gelungene Selbstparodie gefährlich nahe am Abgrund. Gut gefällt mir vor allem, dass Easy Tiger abwechslungsreich in den Tempi und den Stimmungen ist, nicht so wie die letzten Alben von Bright Eyes, Lucinda Williams und Wilco, die sich alle unendlich lange in einem Tempo und Stil dahinschleppen.
Der Nachteil von Easy Tiger ist allerdings, dass manche Songs wie unvollendete Outtakes klingen (Oh My God, Off Broadway), anderen fehlt es an Substanz (Pearls On A String, Rip-Off). Tears of Gold ist allerdings grausam, ein furchtbares Stück Kitsch, das auf dem Album gar nichts verloren hat. The Sun Also Sets gefällt mir mit seinem elegischen Refrain und Ryans schönem Gesang sehr gut (auch wenn es im Mittelteil schwächelt).
Stark ist der Schluss. Two Hearts ist – abgesehen von gräulichen Schluss – ein wunderschöner Song, an dem mir das Zusammenspiel von Gesang und Musik, besonders den Gitarren. Und wie Ryan „Two Hearts/One Of Them Will Break/Like Bad Ídeas On A Beautiful Day“ singt finde ich fantastisch. These Days is geheimnisvoll und düster, I taught lässt das Album langsam ausklingen und ist dennoch ein intensives Erlebnis.
Kein Meisterwerk, aber ein Album, das ich immer wieder gerne höre.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.