Re: Good Shoes

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go1
Gang of One

Registriert seit: 03.11.2004

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„Ice Age“ ist vom Songwriting her (nicht vom Sound) ganz nahe an Bloc Party. Und „Wait“, der rhythmisch attraktivste Track des Albums, erinnert mich an The Whitest Boy Alive (wäre auf Dreams freilich kein Highlight gewesen). Ansonsten höre ich Anklänge an Musik aus der Zeit von 1978 bis 1981 – in der Art, wie die Gitarren klingen, und in den Rhythmen. Die Musik der Good Shoes hat oft jene „Eckigkeit“ und „Nervosität“, die man von vielen Postpunk-Bands her kennt. Art school punk pop, oder so ähnlich. Ich finde den Sound der Band sehr angenehm und die Art des Gesangs sympathisch – ich kann mir das gut anhören. Ihre Songs überzeugen mich aber nur teilweise. Große, einprägsame Melodien sind rar.

Ein paar der Songs wollen mir nicht so recht gefallen: „Nazanin“, „All in my Head“, „We are not the same“, „Everybody’s talking“. Am besten gefallen mir „Things to make and do“ und „Small Town Girl“ sowie der Refrain von „Sophia“ („If you go back / to where we first met…“). „Morden“ zählt ebenfalls zu den Highlights, stellt mich aber nicht vollkommen zufrieden – bei dem Song war der Drang etwas auszusagen größer als der Formwille. Der Sänger stopft ein paar Worte zuviel in manche Zeile, und wenn es am Ende heißt: „A drug dealer crashed into a chicane / it sort of sums up where we live in / Morden“, dann möchte ich ihm zurufen: „Show, don’t tell! Das sprechende Detail braucht nicht kommentiert zu werden.“ Abgesehen davon gefällt „Morden“ mir sehr gut, wenngleich ich denke, dass The Rifles diese Art von „hymnischem“ Song noch besser hinkriegen würden.

Insgesamt ist Think before you speak zwar kein großartiges, aber ein unterhaltsames und vielversprechendes Debütalbum.
* * * 1/2

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To Hell with Poverty