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JanPPhast du den film denn gesehen, nachtmahr?
Na klar, und für sehr gut befunden.
Das (kitschige) Finale empfand ich dabei als gelungene Genre- oder auch Hollywood-Reminiszenz, denn Del Toro hat es an diesen Stellen nicht nur auf die reine Emotionalisierung abgesehen, sondern er kommentiert parallel immer noch seinen persönlichen Zugang zum Verfahren.
Somit erklärt sich für mich das Gut/Böse-Schema zwischen Faschisten und Rebellen, das mir zunächst ebenfalls Kopfzerbrechen bereitete, aus einem Fantasy-Kontext heraus.
In einer Szene jedoch sieht man, wie einer der Rebellen einem Franco-Anhänger in den Kopf schießt: dies geschieht fast beiläufig und nicht minder brutal. Ich glaube, dass Del Toro auf diese Feinheiten Acht gegeben hat.
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)