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Zum Themenkreis „Das Leben der Anderen“ schreibt mir Cristina Nord in der heutigen taz aus der Seele:
„Der Film ´Das Leben der Anderen´ liefert keine Vision davon, welche Möglichkeiten die Fiktion für politische Themen bereithält. Eine andere Produktion – auch sie war in diesem Jahr für den besten fremdsprachigen Film nominiert – hat genau dies vorgemacht: In ´Pans Labyrinth´ verbindet der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro die Fantasiewelt einer Elfjährigen mit Faschismus im Spanien des Jahres 1944. Del Toro entwickelt einen eigenständigen, komplexen Kosmos in der Fiktion, Henckel von Donnersmarck folgt mit Geschick und Effizienz dramaturgisch ausgetretenen Pfaden. ´Pans Labyrinth´ bietet die Vielschichtigkeit von Kunst, ´Das Leben der Anderen´ die Sicherheiten und die Kurzschlüsse gehobenen Arthouse-Kinos.“
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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)