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@ gypsy tail wind: Pardon, hatte die Passage wieder gestrichen. Hatte sie aber noch in der Zwischenablage.
Zu den historischen Aufnahmen noch einmal kurz: Gern würde ich irgendwo antike, vorchristliche Einspielungen mit moderneren Aufnahmen verglichen sehen. Zum Beispiel:
– Mahler V.: Bruno Walter, New York Philharmonic / Bernard Haitink, Berliner Philharmoniker
– Furtwängers Salzburger Figaro / Marriner
– Bachs Cellosuiten: Casals / Tortelier
– Sonaten und Partiten: Milstein (50er) / Milstein (70er)
– Bruckner III: Szell / KarajanOder jemand schreibt, weshalb zum Beispiel eine Fritz-Reiner-Einspielung der „Salome“ so unschlagbar erscheint und jemand anderes kann seinen Favoriten damit vergleichen.
Vielleicht, um zu sehen, was es mit dem Nimbus der historischen Aufnahme tatsächlich auf sich hat. Letzlich aber wäre der Aufwand wohl zu groß. Im Forum ist viel von alten Aufnahmen die Rede, aber selten von deren Eigenarten und deren Bedeutung.
Ein tolles Beispiel gibt Jürgen Kestings Callas-Buch (Auszug hier), Joachim Kaisers Werk über die Interpretationen der Klaviersonaten Beethovens oder Martin Elstes “Meilensteine der Bach-Interpretationen“. Ich meine das auch gar nicht so akademisch, eher persönlich.
Zum Beispiel weiß ich, dass die Feinbein-Gang Furtwänglers Figaro so legendär findet, aber die Begeisterung mag ich nicht teilen. Mir sagt eine – sehr gut besetzte – Allerweltsaufnahme wie die von Marriner einfach viel mehr.
gypsy tail windDeine Überlegung mit dem Nimbus der alten, meinetwegen eben historischen Aufnahmen, habe ich aber auch schon angestellt. Interessant wäre das schon, aber man müsste als Vergleich wirklich aktuelle Aufnahmen beiziehen, nicht?
Vielleicht müsste man gar nicht so streng sein. Eine Aufnahme aus den Dreißigern mit einer aus den Sechzigern zu vergleichen ist doch auch interessant oder Milsteins 50er-Sonaten mit den 70ern. Ich finde auch Mutis Bruckner aus den Achtzigern produktionstechnisch modern. Eigentlich auch Torteliers Suiten, verglichen mit Casals.
gypsy tail windEin Beispiel, wo ich das zu tun gedenke, sind die Bach-Stücke für Solo-Violine. Ich habe neulich die Chiaconne von Isabelle Faust gehört (ihre zweite CD mit BWV 1001-1003 ist gerade erschienen, die erste mit BWV 1004-1006 schon eine Weile draussen) und war sehr angetan!
Wohlan!
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.