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clasjazWelche Einspielungen hast Du denn und welche schätzt Du besonders?
Mir sind die Einspielungen des Melos Quartetts (Deutsche Grammophon, 1986) geblieben, weiterhin die vom Quartetto Italiano (Philips, Aufnahmedatum späte Sechziger, neu aufgelegt in der „Classics“-Serie) und dem Budapest String Quartet (Columbia, Vierziger; neu aufgelegt von Sony). Wie ist es bei Dir?
Alle drei Einspielungen auf CD, Streichquartette auf Vinyl höre ich nur noch im Ausnahmefall im Gegensatz zu Pop. Die inzwischen vergriffene Melos-Aufnahme war immer mein Favorit, die des Quartetto Italiano mag ich inzwischen ebenso gern. Die Budapester steht für sich. Ich hatte auch die Ausgabe des Suske-Quartetts, die war auch sehr empfehlenswert, aber mit dem Melos-Quartett und dem Quartetto Italiano brauchte ich sie nicht mehr. Gehört hatte ich noch das Amadeus-Quartett und das Emerson Quartett, doch es ist wohl Geschmackssache, dass mich deren Aufnahmen nicht erreichen.
Weshalb mir ausgerechnet die Melos-Aufnahme und das Quartetto Italiano so gut gefallen, liegt sicher an der Interpretation des cis-Moll-Quartetts op. 131 und des a-Moll-Quartetts op. 132 (der Anfang für mich war das B-Dur-Quartett op. 130). Der 4. Satz des op. 131 und der 3. Satz des op. 132 bedeuten mir viel. Beide Ensembles nehmen sich Zeit, beide versuchen nicht zu überrumpeln, beide entwickeln Bögen über sehr viele Takte; beiden gelingt es aus meiner Sicht auch sehr gut, sowohl Dynamik als auch Tempo mit einer konsistenten inneren Spannung zu vermitteln und dabei auch dem Individuellen der Stimmen Tribut zu zollen. In allen Aufnahmen habe ich nicht das Gefühl, dass die Interpreten mit den Instrumenten ringen müssen, um das zu vermitteln, worum es ihnen geht. Außer vielleicht bei der Großen Fuge, aber die sagt mir ohnehin wenig.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.