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katharsisBruch und Mendelssohn, alles schöne Konzerte. Aber in hundertfacher Ausführung? Ich weiß nicht. Wie viele Einspielungen der je beiden anderen Bruch’schen und Mendelssohn’schen Violinkonzerte gibt es denn? Oftmals sind es natürlich die Meisterwerke, die mehrfach aufgenommen werden, aber sind die anderen denn minderwertiger, uninteressanter?
Brilliant lizenziert meines Wissens nur. Das aber dermaßen günstig, dass sich die Majors nicht wundern müssen, wenn ihre eigenen Neuauflagen liegen bleiben. Manchmal denke ich mir, dass in den Chefetagen nur Affen sitzen und Bananen essen.
Auch dies ist ein Kritikpunkt in dem Buch. Allerdings sind die Bruch- und Mendelssohn-Konzerte seit je her ein Prüfstein für Geiger, so wie das Beethoven-Konzert oder die Sonaten und Partiten von Bach. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich Geiger dafür interessieren, wie andere Geiger Bruch, Mendelssohn, Bach oder Beethoven interpretieren. Ich zum Beispiel habe die späten Beethoven-Quartette in mehrfacher Ausfertigung und die Klaviertrios kann man auch in mehr als einer Fassung hören, geschweige denn die Klaviersonaten. Ein Buch wie Joachim Kaisers „Beethovens 32 Klaviersonaten“ beschreiben auch ganz gut, wieso das so ist. Schön allerdings ist der Idealzustand: wenn man die Interpretation gefunden hat, nach der sich alle anderen für einen erübrigen.
Sergiu Celibidache sagte, es sei viel schwieriger, mit einem wunderbaren Orchester ein Stück zu erarbeiten, denn ein guter Flötist hat eben nicht nur eine, zwei oder drei Möglichkeiten, ein Solo zu spielen oder eine Passage zu gestalten, sondern weitaus mehr.
Schwerer zu verstehen ist allerdings, wieso immer neue Gesamteinspielungen der Beethoven-Symphonien auf den Markt mussten. Obwohl, zu verstehen ist es eigentlich ganz gut: weil es Geld brachte.
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Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.