Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Rich Hopkins & Luminarios: 05.02.07 – Norderstedt (Music Star) › Antwort auf: Rich Hopkins & Luminarios: 05.02.07 – Norderstedt (Music Star)
So,
nun also noch der versprochene Bericht vom Konzert in Geislingen.
Vorneweg: habe es nicht bereut, innerhalb so kurzer Zeit zum zweiten Mal ein Konzert von Rich Hopkins besucht zu haben.
Hab‘ ihn in den letzten Jahren eigentlich immer gesehen, wenn er in Deutschland unterwegs war; das Konzert am Samstag in der Rätsche gehört aber zum Allerfeinsten, was ich je von ihm gesehen habe.
Der Sound war sehr gut: druckvoll, differenziert, aber überhaupt nicht schneidend in den Höhen.
Gegenüber dem Konzert vor 2 1/2 Wochen in Böckingen präsentierte sich die Band wesentlich besser aufeinander eingespielt, kurz: am Samstagabend hat absolut alles 100%ig gepaßt.
Los ging’s mit „Lost Planet of Love“, der erste Höhepunkt dann „Nuthin‘ You Can Do“.
Als sechster Song eine lange Version von „Card Board Box“, gefolgt von „La Luz“, das ich live bisher nicht oft von Rich gehört habe.
Anschließend eine ewig lange Version von „What Am I Supposed to Do?“, der zweite absolute Höhepunkt des Abends.
In den Zugaben dann eine tolle Version von „Hurt You“, der Klassiker „Unglued“, „Bad Crazy Sun“ gesungen von Ken Andree und eine schweinisch gut abrockende Coverversion von Eddie Cochrans „Summertime Blues“.
Die Band hat sich mit jedem Song gesteigert und sich im Lauf des Abends dann in einen wahren Rausch gespielt. Rich sagte dann schon nach dem fünften Song: „I Feel That This Will Be a Very Special Evening Tonight.“ Und so war’s dann auch!
Besonders sympathisch an Rich war mal wieder, daß er das Spotlight nicht für sich selbst beansprucht hat, sondern auch seinem zweiten Gitarristen Mark Zubia ausgiebig Gelegenheit gegeben hat, den Lead zu übernehmen.
Die Band war vom Timing her absolut traumhaft, jedes Riff und jeder Break saß an der richtigen Stelle. Besonders schön auch, daß die Band nahezu jedes Stück in langen Spannungsbögen auch dynamisch sehr vielseitig entwickelt hat.
Im Lauf des Abends wurden die Jams dann immer länger und die Spielweise der Songs psychedelischer.
Wie immer faszinierend auch die Power und Intensität der Band und besonders von Rich. Wie er diese Intensität jeden Abend bringen kann, ist mir unbegreiflich.
Dazu paßt eine nette Anekdote am Rande.
Irgendwie bekam die Band während des Konzerts Durst auf Jägermeister. Rich orderte dann eine Runde für die Band und fragte: „Is That True? That Here in Germany Only Old Men Are Drinking Jägermeister?“ Als das Publikum ihm dann lachend zu verstehen gab, daß das wohl schon so stimmt und daß ein Jägermeister daher genau das richtige für ihn ist, meinte Rich spaßend: „OK, You Think That Jägermeister Is the Right Drink for an Old Guy like Me! But: Do You Know Another Old Man That Jumps on the Stage like Me?“
Es war übrigens auch ein Kamerateam des SWR vor Ort und hat das Konzert gefilmt. Bin gespannt, ob, wann und in welcher Qualität wir das Konzert dann mal im TV erleben werden.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)