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Dominick Birdsey
Stand der Dinge: dass das Album in einem Guss daherkommt, sehe ich auch so. Da reiht sich eine Melodienarmut an die nächste. War dem Debut immerhin noch der eine oder andere gelungene Song gegönnt (wobei es auch ein absolut mediokres Album ist), fehlt hier so ziemlich alles. Dafür hat man versucht die Mangelware an Songwriting durch Überproduktion zu kaschieren. Den U2 Vergleich kann ich nicht nachvollziehen. Allenfalls weil beide bereits mit Jacknife Lee gearbeitet haben und einen Hang zum Pathos haben. Musikalisch hat das nicht miteinander gemein. Auch der Coldplayvergleich ist an den Haaren herbeigezogen. Die vorgeschaltete Frage müsste ich derzeit mit „deutlich schlechter“ beantworten. Keine zwei Sterne.
Ich kann die allseits geäußerte Meinung, dass es auf dem Album keine Melodien/Songs gäbe nicht nachvollziehen. Damit meine ich, dass ich nicht nur die Meinung nicht teile, sondern sie auch als abwegig empfinde. Ich meine, dass dieses Album stärkere Melodien hat als das Debut, das keineswegs nur ausgefeiltes Songwriting zu bieten hatte, sondern auch einen „fair amount of filler“. Bloc Party waren ja noch nie eine primär melodiegetriebene Band, sondern lebten viel vom Rhythmus und dem vielschichtigen Gesang. Schließlich finde ich den Vorwurf der Überproduktion an den Haaren herbeigezogen, denn schließlich ist das Budget der Band enorm gewachsen, es ist also nachvollziehbar, dass sie auch mehr ausprobieren und das gelingt meiner Ansicht nach aus weitgehend.
Wie auch immer man über dieses Album denkt, es steht jedenfalls fest, dass es nicht nur Fans sondern auch Kritiker polarisiert (man schaue sich nur mal die Bewertungen bei metacritic.com an).
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.