Re: "Was einen Song ausmacht" – oder die Essenz eines Songs

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mistadobalina

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MikkoBei „Balla Balla“ stimme ich vollkommen zu.
Aus der Perspektive eines Autors von Popsongs kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass von manchem Rezipienten mehr hineininterpretiert wird, als ursprünglich dahinter steckte. Meine Lyrics für Bands wie die Black Carnations damals Mitte der 80er sollten vor allem ein Gefühl und eine Stimmung transportieren, die von der Musik natürlich in erster Linie ausgedrückt wurde. Einen tieferen oder besonderen Sinn hatten sie in aller Regel nicht. Sie sind an meinen Vorbildern (nicht zuletzt Jefferson Airplane etwa) gemessen ziemlich miserabel.

Für sich genommen war deine Texte vielleicht nicht besonders sinnvoll, trotzdem glaube ich, dass du versucht hast, das Ganze zueinander passend zu machen. Was ich meine ist: ein Liedtext muss nicht unbedingt eine tieferen Sinn haben, der ohne die Musik für sich allein stehen kann. Es genügt, wenn er im Zusammenhang mit der Musik eine stimmige Einheit bildet.

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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)