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Ein echtes Duo-Album: Man hört nur Nina Nastasia (Gesang und Gitarre) und Jim White (Schlagzeug) und dieser ist dabei nicht nur Begleiter, sondern gleichberechtigter Partner und Widerpart. Das Ergebnis ihrer Zusammenarbeit ist eine halbe Stunde stimmungsvolle, spannungsreiche und dynamische Musik.
Das Album hat allerdings einen Schwachpunkt, nämlich „Odd Said the Doe“: Da drischt Jim White zu arg in die Felle; das klingt als habe er den Track gewaltsam an sich reißen wollen. „Like Vashti Bunyan being beaten to death by Keith Moon“, hieß es dazu in UNCUT. Das war allerdings übertrieben; so schlimm ist es nämlich nicht. Der Rezensent dort hat auch „Our Discussion“ als negatives Beispiel hervorgehoben, aber dieser Track funktioniert für mich gut: Das unruhige Schlagzeugspiel bildet einen deutlichen Kontrast zu Nina Nastasias Part, aber es überwältigt den Song nicht (und der Song ist wunderbar).
Im großen und ganzen trommelt Jim White hier ganz phantastisch und baut mächtig Spannung auf – ihm fällt fast immer etwas Interessantes ein. Und Nina Nastasias Songs sind wieder gut geworden. Zwei Tracks sind richtig großartig: „I’ve Been Out Walking“ und „The Day I Would Bury You“ – hervorragende Songs, vollendet gespielt. Wer Nina Nastasia grundsätzlich schätzt, sollte dieses Album haben.
Bei der Abstimmung habe ich mich noch für * * * 1/2 entschieden, aber mittlerweile denke ich, das Album hat * * * * vollauf verdient; es ist wirklich sehr gut.
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To Hell with Poverty