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Sonic JuiceZweiter Durchgang, und wie das Album wächst!
Zu den vermeintlich kritischen Stellen: „Shake It Off“ ist sowieso gewaltig, jedenfalls seit ich es als Konzerteröffnung kenne. Wüsste auch nicht, was da den Flow stören sollte, zumal die Seite dann ja erst mal zu Ende ist. „Walken“ ist doch ganz cool und nimmt ein paar schräge Kurven zum Ende. „What Light“: toll!! Ansonsten ohnehin ein einziges Hochplateau. Und wer von Leichtgewichtigem redet: ich fand auf „…Ghost…“ solche Songs wie „Hummingbird“ oder „Late Greats“ ja etwas zu niedlich und possierlich. Harmloser ist „what light“ ja nun auch nicht, passt aber klanglich meines Erachtes besser ins Albumgefüge. Gitarrengedudel? Meine Güte, da spielt NELS CLINE! Der dudelt und gniedelt nicht, der ist brillant. 70er? Lennon? Naja, wenn man alles nervige an Lennon wegdenkt (ganz schön viel also) und das Gute an einen Starkstromverstärker anschließt, dann kommt es vielleicht hin. Niedliche Texte, mag sein, gab es aber bei Wilco immer schon (hey, Heavy Metal Drummer ist auf „Yankee Hotel Foxtrot“!, und ein paar shiny happy songs von „Ghost“ habe ich oben ja schon erwähnt), und das hier zu beklagen, wäre doch wirklich Jammern auf höchstem Niveau. Gibt immer noch etliche Zeilen, die mir auf Anhieb bestens gefallen.
Es gab in den letzten Jahren außer Sky Blue Sky kein Album, das ich direkt dreimal hintereinander auflegen musste und bei dem ich mich umgehend so wohl, willkommen und zuhause fühlte, ohne jegliche Lust an der Gegenwehr, sozusagen zwölf offene Türen: doch, doch, ein *****-Anwärter.
MistadobalinaDas genau ist der Punkt – und mir geht es ganz genauso. Sehr schon zusammengefasst, Sonic!
thomlahnEin sehr gutes Album, es lief bis jetzt jedesmal von vorne bis hinten durch.
@MF – Die Gitarrenparts sind natürlich keine Gniedel-Solos (soll ich dir mal ein paar Platten mit Gniedelsolos mitbringen?) sondern geschmackvolle Ausfransungen der Riffs – absolut zulässig.
Klar fehlen einem die Feedback usw. ein wenig, aber ich halte es nur für konsequent, dass Wilco bei diesem Album drauf verzichtet hat, ansonsten wäre sicher der Vorwurf gekommen, man wollte doch nur ein YHF-PartIII rausbringen. Dass man den schrägeren Gitarrensounds nicht plötzlich abgeneigt ist, konnte man live mehr als deutlich hören.
@ nail – Ich fand, die neuen Songs haben sich live ganz hervorragend eingefügt. Und zu diesem Zeitpunkt kannte ich die Platte noch gar nicht. Wilcos Problem ist eher, dass sie im Studio ihre Brillianz und den letzten Kick eben nicht so hinkriegen wie live. Bis auf Jesus etc., natürlich. Und den Sound von SBS finde ich gut, besser jedenfalls als AGIB oder Summerteeth.
Wenn es unbedingt Sterne sein müssen: knappe ****1/2
Ihr glaubt gar nicht, wie gern ich das Album auch so hören wollen würde.
Wahrscheinlich liegt’s an meiner YHF-Fixierung. ICh werde es ja auch noch weiter versuchen, aber ad hoc fand ich kein andres Album von Wilco auf Anhieb (nicht mal annähernd) so nervig und enttäuschend.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!