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KrautathausHängt natürlich immer vom Ohr des Hörer’s ab, wie Texte zu werten sind. Für den einen mögen die Texte auf „S.B.S“ eher niedlich klingen, mir gefallen die Tweedy-Phrasen (nicht negativ gemeint) von jeher ganz gut.
Allerdings haben die Lyrics (im allgemeinen) bei mir nie den Stellenwert gehabt, wie vielleicht bei den meisten hier.
Würde sagen, mir ist zu 2/3 wenn nicht 3/4 die Musik wichtiger und dann kommen die Texte.
Kann das auch gar nicht richtig begründen, aber um so öfter ich bestimmte Lyrics höre, umso „bedeutungsloser“ b.z.w. „neutraler“ werden sie für mich.
In der Popmusik geht es für mich um die Harmonie von Texten (nicht zwangsläufig inhaltlich), Gesang und Musik. Ich bin auch kein Textfanatiker, der jedes Wort auf die Goldwage legt, genauso wie für mich ein Stück niemals wegen eines Gitarrensolos gut oder schlecht sein könnte. Es geht um das Gesamtwerk.
Sprachlich hochwertige Texte gibt es in der Popmusik nur wenige, die allerwenigsten können so etwas wie einen literarischen Anspruch aufweisen (Bob Dylan, Sven Regener, Leonard Cohen – das war es dann vermutlich auch schon). Wenn ich auf die Texte so viel Wert legen würde, dann könnte ich auch niemals Travis oder Oasis mögen (oder die frühen Beatles!). Wie auch immer, wenn jemand allerdings, wie Tweedy Texte schreibt, die ich mal – nett ausgedrückt – als banal bezeichnen würde und die sich daher von früheren Werken unterscheiden (A. M. jetzt mal ausgenommen), dann finde ich das erwähnens- und bedenkenswert und stellt damit – da es sich nicht um herausragende Banalität handelt – einen Minuspunkt dar.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.