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beatlebum
Was Du oben beschreibst, ist wohl das was mir den Einstieg in die Platte erst einmal erschwerte. Mir scheint das aber die für diese Platte gewollte Form der Brechung zu sein. Nach mehreren Hördurchgängen scheint mir nun gerade dies der lohnende Effekt des Albums zu sein. Ohne dies und ohne das „Gegniedel“ wäre es für mich auf Dauer kein besonders interessantes Werk. Die Widerhaken scheinen nun etwas versteckt unter der glatten Oberfläche verankert zu sein. Ich höre das Werk gerade auch darum als „Grower“.„Being There“ erscheint als Gesamtwerk sicherlich variabler. Dafür bieten mir auf „Sky Blue Sky“ die Songs in sich, wenn auch oftmals versteckt, interessante Varianten, wenn auch die Grundstimmung relativ einheitlich bleibt. Hier springen einen die Songs, im Gegensatz zu einigen von „Being There“ nicht gleich an.
Ich mag die Brüche auf den den anderen Alben ja auch, aber hier fehlen mir die Lieder, die Songs, die das ganze am Leben erhalten könnten. Klar, hier ist vieles „nett“ oder „hübsch“, aber das sind die Eagles auch. Das was Wilco ausmacht, fehlt auf diesem Album weitgehend, insofern hat die MOJO Kritik voll ins Schwarze getroffen.
Aus meiner Sicht sind die Songs übrigens auch live nicht wirklich die Bringer (mit einigen Ausnahmen). So gut das Konzert in Stuttgart auch war, ich hätte natürlich viel lieber die Setlist der früheren Konzerte gehabt. Die Songs gewinnen live durchaus etwas, aber der Mangel an Substanz lässt sich eben nur begrenzt verschleiern.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.