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So, nach ein paar Tagen und etlichen Durchläufen, meine ersten Eindrücke:
Ich sollte erst mal sagen, dass es mit mir und Wilco ähnlich ging wie bei Mista, ich hab sie immer geschätzt und gemocht, wahre Liebe war es nicht. „Yankee Hotel Foxtrott“ wird regelmäßig aufgelegt und hat zwar auch immer gefallen, gefunkt hat es aber erst in letzter Zeit, ein Gänsehautmoment während „Poor Places“ und seitdem höre ich Wilco anders, oder vielleicht genauer.
„Sky Blue Sky“ hat mich recht schnell von sich überzeugt, das luftige „Either Way“, natürlich die Gitarren in „Impossible Germany“. Gänzlich gefesselt hat mich aber der Titeltrack, wenn und wie Tweedy singt: „oh, I didn’t die/ I should be satisfied / I survived / That’s good enough for now“. Das geht schon ans Herz. Nach all den Beschreibungen hier und den Rezensionen die man so lesen kann, hätte ich weniger Rockgitarren erwartet, „Side With The Seeds“ und „Shake It Off“ haben mich anfangs doch irritiert, fügen sich aber ins Ganze wunderbar ein. Die einzelnen Songs erscheinen mir weniger prägnant im Vergleich zu früheren Ohrwürmern á la „Jesus, etc“ oder „Wishful Thinking“. So wirkt das Album aber kompakter, stürzt nie ab nach einem Jahrhundertsong, sondern erhebt sich, atmet und landet butterweich in einem Ohrenschmelzer wie „Please Be Patient With Me“ oder „On and On and On“.
Überhaupt hätte ich gedacht, dass mich irgendwann ein Song umhaut (im positiven Sinne), aber „Sky Blue Sky“ umarmt einen eher, tröstet, begleitet und fasziniert so um so mehr. Vielleicht landet es deswegen öfter im Player als die Vorgänger. Weil „Sky Blue Sky“ nie die Luft ausgeht.
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and now we rise and we are everywhere