Re: Die hottesten news aus dem Musikbiz!

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The Horst of all Horsts

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London – Was in gewöhnlichen aber gut unterrichteten Kreisen schon länger rumorte, wurde gestern endlich offiziell bestätigt. Paul McCartney, Ringo Starr, Roger Daltrey und Pete Townshend gaben die Gründung einer neuen Supergroup bekannt. Unter dem Namen „The Beatles! Who?“ wollen die vier ein Album aufnehmen, das bereits im Spätsommer erscheinen soll. Eine elektrisierte Öffentlichkeit fragt sich nun, was die britischen Superstars am Spätabend ihrer Karriere dazu veranlasst hat. Geldnot? Langeweile? „Nein, nein, weder noch“, wehrte ein sichtlicher genervter Paul McCartney ab, „ich habe weiß Gott genug zu tun. Ich habe sogar meine Scheidung verschoben, um mit diesen drei fantastischen Jungs ins Studio zu gehen“. Was McCartney nicht erzählte ist, dass seine Noch-Frau Heather Mills für einen zweistelligen Millionenbetrag als neue Yoko Ono verpflichtet wurde. Erste Gesangsproben erbrachten auch das erhofft markerschütternde Ergebnis.
Pete Townshend spielte die Aufregung über diese erste Supergruppe des dritten nachchristlichen Jahrtausends etwas herunter. „Roger und ich suchten schon lange einen Bassisten und einen Schlagzeuger, und die beiden waren gerade frei.“
Generell scheinen aber bei der Formierung der Gruppe eher die Anwälte als die Musiker federführend gewesen zu sein. So sickerte durch, dass vor Gründung der Band ein 728-seitiges Vertragswerk aufgesetzt wurde, in dem nicht nur die finanziellen und urheberrechtlichen Dinge geregelt sind, sondern auch ein für alle verpflichtender Verhaltenskodex festgesetzt wurde. So darf zum Beispiel keines der Bandmitglieder gähnen oder die Augen verdrehen, wenn Pete Townshend von seiner neuesten Rockoper „Kevin“ erzählt, einer Geschichte über einen autistischen Jungen, der nach der Zerstörung eines Foto-Handys (2 Megapixel) und der Löschung seines Myspace-Accounts erlöst wird, zum König aller Nasenbohrer aufsteigt („He’s a bogy wizard/ He’s in both alar wings of his nose / A bogy wizard/ He nearly got an overdose“) und schließlich ein Internet-Portal für nordenglische Ausbildungsbetriebe des Sanitärhandwerks gründet.
Der Vertrag regelt außerdem, dass in Gegenwart von Roger Daltrey keine Fremdwörter benutzt werden dürfen und dass über jeden Witz von Ringo Starr mindestens handgestoppte siebeneinhalb Sekunden gelacht werden muss. Wer in Anwesenheit von McCartney die Namen „John“ oder „Lennon“ erwähnt, muss mit empfindlichen Geldstrafen rechnen. Selbst aussprachlich Verwandtes wie „Lenin“ oder Sätze wie „Darf ich die Leiter an die Wand lehnen?“ sind strengstens untersagt.
Über die geplante musikalische Ausrichtung bewahrte die Band Stillschweigen. Neue Songs wurden angeblich schon von McCartney und Townshend zusammen geschrieben, wobei McCartney nach eigener Aussage genau wie früher für die eher tiefgründigen Momente zuständig ist.
Der große Wunsch Dutzender Fans nach Live-Auftritten wird aber wohl nicht in Erfüllung gehen. „Die Chancen darauf sind ungefähr so hoch wie die von Gary Glitter, neuer UNICEF-Botschafter zu werden“, erteilte Ringo Starr aufkommenden Gerüchten mit einem Seitenblick auf Townshend eine eindeutige Abfuhr. Worauf dieser das tat, was seine Fans lange nicht mehr von ihm gesehen haben: er zertrümmerte eine Gitarre. Dieses Mal jedoch nicht auf einem Bühnenboden, sondern auf dem, was allgemein für Ringos Kopf gehalten wird.
(wa)

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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?