Re: Smooth Jazz

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hbh

Registriert seit: 06.12.2006

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Willie Hill ist ein gutes Beispiel wie sich die heutige Musikszene in Amerika gestaltet. Es gibt sehr viele Musiker, noch mehr Musik und ein Publikum, das mit der Fülle dieses Angebotes nicht zurecht kommt. Wie soll man noch den Überblick behalten, wenn man sich nur gelegentlich mit der Musik beschäftigt?

Es gibt eine Vielzahl von Medien und Plattformen. Die einstige Vorherrschaft des Radios ist vorbei. Selbst die grossen Labels haben mit dieser Gemengelage zu kämpfen. Nach den neusten Zahlen sind die CD-Verkäufe in 2006 um 20% gefallen. Diese wirtschaftlichen Verluste können selbst mit den Onlineangeboten von I-Tunes, Musikload etc. nicht kompensiert werden. Um mal eine konkrete Zahl zu nennen:
60.000 Plattenverkäufe in einer Woche für einen Nr.1-Hit in Amerika, dem Land des grössten Umsatzes, ist erschreckend. Vor einigen Jahren war noch 600.000 die magische Zahl für die Nr.1.

Da im Musikgeschäft immer weniger Geld zu verdienen ist, zieht sich das Kapital aus diesem Bereich mehr und mehr zurück. Die natürliche Reaktion ist immer mehr Indie-Produktionen.

Willie Hill aus Durham ist ein Musiker, der ein Aufnahmestudio gegründet hat, wo u.a. Künstler wie Lois Dawson und Norman Conners ihre Platten produzieren. In regelmässigen Abständen veröffentlicht Hill ein Solo-Projekt, bei dem er in der Regel als Multi-Instrumentalist den Hauptanteil einbringt. Zu nennen sind Deep Inside Of Me, 1996; Another Place In Time, 1997; My Destination, 1998; Some Love & Peace, 1999; Open Door, 2002; A Restful Day, 2004.

Sein neuestes Album Natural Evolution ist 2006 erschienen. Hierzu meine Besprechung:

http://www.smooth-jazz.de/starportrait/Hill_Willie/NaturalEvolution.htm

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