Re: Schlechte Klangqualität bei Wiederveröffentlichungen?

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ah-um

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@ MacClaus

Wenn ich dich recht verstehe, dann kritisierst du v.a. die Pegelanhebung und die damit verbunene Dynamikkompression. Wenn man davon einmal absieht: Findest du die jüngeren Remaster auch im Übrigen schlechter als die aus den 80ern?

Ich selbst besitze fast keine Aufnahmen in unterschiedlichen Remaster-Versionen, weil ich mein Geld lieber für Musik ausgebe, die ich noch nicht kenne. Allgemein finde ich jedoch durchaus, dass die neueren Remasters die älteren fast immer in sämtlichen „audiophilen“ Kategorien übereffen: mehr Details, mehr Raum, klarere Abgrenzung der einzelnen Schallereignisse, natürlichere Klangfarben, homogenere Stimmen, mehr Tiefbass etc.

Die Dymanikkompression ist natürlich ein Problem und Audiophilen verständlicherweise ein Dorn im Auge (bzw. Ohr). Aber ich konnte bisher nicht feststellen, dass sie auf neueren Remasters geradezu flächendeckend eingesetzt würde. Bei Remasters hat sie selbstverständlich nichts zu suchen.

Bei heutigen Aufnahmen im Rock/Pop-Bereich ist das natürlich anders. Die Dynamikkompression ist mittlerweile ein fester Bestandteil des modernen Rocksounds. Man muss sie womöglich sogar als Stilmittel bei der Klanggestaltung begreifen, so wie man auch die Nahmikrofonierung trotz oder wegen der unnatürlichen Effekte einsetzt, obwohl sie der reinen audiophilen Lehre widerspricht. In den 70er-Jahren fand man einen allzu knalligen Drum-Sound auch als unschön und hat die Schlagzeuge bedämpft. Das Ergebnis ist ebenfalls ein Dynamikverslust. So hat eben jede Zeit ihre Moden.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)