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Jimmy Reed
Geboren am 06.09.1925 als Mathis James Reed in Dunleith, Mississippi, gestorben am 29.08.1976 in Oakland, Kalifornien.
Jimmy Reed war eines von zehn Kindern von Sharecroppern. In seinen Kinder-u. Jugendjahren kam er viel im Mississippidelta herum und lernte das Mundharmonikaspielen. Der Legende nach erlernter er das Gitarrespielen vom Bluesmusiker Eddie Taylor.
1943 ging er nach Chicago und wurde in die Navy eingezogen. Nach Kriegsende heiratete er seine Frau Mary „Mama“ Lee, bei vielen seiner Stücke Co-Autorin. Er arbeitete drei Jahre als Farmer, bevor er seinen Lebensunterhalt als Stahlarbeiter in Gary, Indiana, verdiente. Bis 1953 spielte er in der Region von Gary bis Chicago. Dann unterschrieb er einen Vertrag bei dem neu gegründeten Label Vee-Jay. Die im Herbst 1954 aufgenommene Single „You Don´t Have To Go“ erreichte im Februar 1955 die R & B – Charts.
Danach wurde er Berufsmusiker und mit Stücken wie „You´ve Got Me Dizzy“
oder „I´m Gonna Get My Baby“ zu einem der einflussreichsten Bluesmusiker und Mundharmonikaspieler.
Songs wie „Honest I Do“, „Big Boss Man“, „Baby, What You Want Me To Do“,
„Bright Lights, Big City“, „Shame Shame Shame“ wurden von Bands wie den
Rolling Stones, Animals oder den Yardbirds gecovert. Reed wae nach B.B. King der Bluesmusiker mit den meisten Plattenverkäufen.
Sein Gesangsstil unterschied sich erheblich von den anderen Bluesgrössen.
Ausserdem trat er häufig in Big-Band Begleitung auf. Von 1955-1961 bestand seine Band aus Eddie Taylor am Bass und Earl Phillips am Schlagzeug. Später stiess noch Terry Taylor an der zweiten Gitarre dazu.
Jimmy Reed steigerte seinen Alkoholkonsum erheblich, obwohl schon 1957
Epilepsie bei ihm diagnostiziert wurde. 1966 drängte ihn sein Manager bei ABC-Bluesways zu unterschreiben und schwache Songs, die vom Manager stammten, aufzunehmen. Auch beim Ann Arbor Festival 1973 enttäuschte Reed, der in seinen guten Zeiten wie kaum ein anderer die Mundharmonika beherrschte. Nach einem Konzert am 29.08.1976 im Sarong Nightclub in Oakland starb er an einem epileptischen Anfall.
Jahre später verklagten seine Witwe und seine acht Kinder den Musikverlag Arc Music, Jimmy Reed arglistig getäuscht zu haben. Der Musiker, der kaum lesen und schreiben konnte, hatte die Copyrights für seine Songs für lächerliche 10.000 Dollar abgetreten. Es gab eine aussergerichtliche Einigung.
Über die Details wurde Stillschweigen vereinbart.
1981 wurde Jimmy Reed in die Blues Hall Of Fame aufgenommen, 1991 in die
Rock´n´Roll Hall Of Fame.
Empfehlenswerte Platten
auf Vee-Jay:
I´m Jimmy Reed (1959)
Rockin´ With Reed (1959)
und als Compilation von Rhino:
Blues Masters: The Very Best Of Jimmy Reed (2000)
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